Polizei ermittelt Obduktion von totem Säugling in Kölner Babyklappe ohne Ergebnis

Köln · Ein toter Säugling ist am Dienstagmorgen in einer Babyklappe in Köln gefunden worden. Die Polizei ermittelt und sucht nach einer Frau und einem Mann, die in der Nähe der Babyklappe gesehen worden sind.

Nach dem Fund eines toten Säuglings in einer Babyklappe in Köln hat die Obduktion keinen Aufschluss über die Todesursache gebracht. „Es sind weitere rechtsmedizinische Untersuchungen notwendig“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Ob das kleine Mädchen nach der Geburt zunächst noch lebte, sei ebenfalls noch unklar.

Das Kind war am Dienstag gegen 8.30 Uhr in der Babyklappe einer Einrichtung für alleinerziehende Mütter im Stadtteil Bilderstöckchen entdeckt worden. Die Eltern des Säuglings werden gebeten, sich mit der Polizei Köln in Verbindung zu setzen.

Die Beamten suchen nach einer Frau, die sich am Dienstagmorgen in Begleitung eines Mannes im Bereich der Babyklappe an der Escher Straße aufhielt. Sie soll etwa 16 bis 20 Jahre alt, 1,65 Meter groß und von kräftiger Statur sein. Bekleidet war sie mit einem rosa-pink farbenen Langarm-Shirt und einer Jeans. Ihr dunkelblondes bis braunes Haar trug sie zu einem Zopf gebunden. Ihr Begleiter soll ein etwas älterer Mann sein, der ein wenig größer war als die Frau. Seine Haare sollen schwarz und strubbelig gewesen sein.

Bereits am Montagabend konnte gegen 18 Uhr ein Pärchen in der Gegend um die soziale Einrichtung beobachtet werden. Anhand der Beschreibung ist laut Polizei zu vermuten, dass es sich um dasselbe Paar handeln könnte.

Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, ob jemand für den Tod des Säuglings verantwortlich ist. Bis dazu Klarheit herrsche, gelte niemand als Beschuldigter, sagte der Sprecher. Der Leichnam wies keine Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung auf.

Die Kölner Klappe ist eine von etwa 25 in Nordrhein-Westfalen. Jedes Jahr werden nach früheren Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums knapp zehn lebende Neugeborene in Babyklappen abgegeben. Zwischen den Jahren 2000 und 2013 wurden 113 Kinder in einer der beheizten Stationen des Landes abgelegt. Die bundesweit erste „Baby-Klappe“ war im April 1999 in Hamburg eingerichtet worden. Hintergrund der Initiative in der Hansestadt war ein in einer Recycling-Anlage gefundenes totes Findelkind.

Weitere Hinweise nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0221/2290 entgegen.

(mit Inhalten von dpa)

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