Grevenbroich-Hemmerden 675 Männer nehmen an DNA-Test im Mordfall Claudia Ruf teil

Grevenbroich · 675 Männer aus Grevenbroich haben sich rund 23 Jahre nach dem Mord an der elfjährigen Claudia Ruf an einem DNA-Massentest der Polizei beteiligt. Mit Hilfe des Tests soll der Täter ermittelt werden.

 Die Polizei führt einen DNA-Speicheltest bei einem Mann (Polizist) im Mordfall Claudia Ruf durch.

Die Polizei führt einen DNA-Speicheltest bei einem Mann (Polizist) im Mordfall Claudia Ruf durch.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Bis Sonntagabend hätten 675 Männer in einer Grundschule eine Speichelprobe abgegeben, berichtete ein Polizeisprecher. Insgesamt sind nach seinen Angaben in der Region mehr als 800 Männer aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Dazu haben sie auch am kommenden Wochenende noch einmal Gelegenheit.

Claudia Ruf war im Mai 1996 sexuell missbraucht und erdrosselt worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt in Euskirchen bei Bonn auf einem Feldweg gefunden. Ein DNA-Test mit Speichelproben von 350 Männern war 2010 erfolglos geblieben. Spezialisten hatten den Mordfall jedoch kürzlich erneut untersucht und neue Ermittlungsansätze entdeckt.

Die abgegebenen Proben werden ins Landeskriminalamt NRW nach Düsseldorf gebracht und dort in den nächsten Wochen ausgewertet.

Im Zuge der neuen Ermittlungen sollen nicht nur mehr als 800 Männer aus der Region getestet werden, sondern noch einmal ähnlich viele Personen, die zum Tatzeitpunkt dort lebten, inzwischen aber umgezogen sind. Die Zahl der Betroffenen sei inzwischen sogar etwas höher als ursprünglich erwartet, weil sich freiwillig Männer zum Test gemeldet hätten, die bei den Ermittlungen bisher nicht erfasst worden seien. Erfreulich ist nach Polizeiangaben auch, dass sich am Rande der DNA-Tests weitere Zeugen gemeldet und Aussagen gemacht hätten. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 5000 Euro ausgelobt.

Die Ermittler nehmen Ihre Hinweise unter (02131) 300-25 252 sowie über das Formular auf der Webseite bonn.polizei.nrw/MKRuf entgegen.

(dpa)
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