Missbrauchsverdacht Familienvater auf Campingplatz in Rösrath festgenommen

Rösrath/Solingen · Erneut gibt es einen Missbrauchsverdacht in NRW: In Rösrath ist ein Familienvater auf einem Campingplatz festgenommen worden. Er soll seine Tochter missbraucht haben.

 Der Eingangsbereich zum Campingplatz in Rösrath.

Der Eingangsbereich zum Campingplatz in Rösrath.

Foto: Peter Kölschbach

Weiterer Missbrauchsverdacht in Nordrhein-Westfalen: Ein 38-jähriger Familienvater aus Solingen ist im Urlaub auf einem Campingplatz bei Köln festgenommen worden, weil er seine Tochter missbraucht haben soll. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Wuppertal am Mittwoch mitgeteilt. Bereits im Oktober 2019 hätten Ermittler des Bundeskriminalamts ein kinderpornografisches Bild im Internet entdeckt - und die Ermittlungen aufgenommen.

Eine Identifizierung des abgebildeten Kindes sei nicht möglich gewesen, die Spuren hätten aber zu einer Adresse in Solingen geführt. Im Dezember 2019 sei die Wohnung des 38-Jährigen durchsucht worden. Bei der Auswertung der sichergestellten Datenträger sei am Dienstag ein Foto aufgefallen, das den Verdacht ergab, der 38-Jährige könnte sich an seiner inzwischen zwölf Jahre alten Tochter vergangen haben.

Weil sich der Beschuldigte mit Ehefrau und Kindern auf einem Campingplatz in Rösrath aufhielt, wurden die Kinder - die Tochter und ein neunjähriger Sohn - vom Jugendamt in Obhut genommen. Anschließend sei der Campingplatz aufwendig nach Spuren abgesucht worden. Auto und Wohnwagen der Familie wurden sichergestellt.

Bei dem Campingplatz handelt es sich um einen Platz für Naturisten am Rande des Königsforstes. Betrieben wird das etwa 65.000 Quadratmeter große Gelände von einer Familiensportgemeinschaft und ist komplett mit einem undurchsichtigen Zaun umgeben. Der Verein kommt nach eigener Angabe mit dem angebotenen Sport- und Freizeitprogramm vor allem Familien mit Kindern entgegen.

 Der Campingplatz liegt hinter diesen Zäunen.

Der Campingplatz liegt hinter diesen Zäunen.

Foto: Peter Kölschbach

Auf das Gelände kommen nur Mitglieder, zum Zeitpunkt der Durchsuchungen standen rund 30 Autos von Vereinsmitgliedern auf dem Parkplatz. Vor Ort wollte kein Mitglied etwas zu den Durchsuchungen und den Vorwürfen gegen den 38-Jährigen sagen. Bei dem Tatverdächtigen und seiner Familie soll es sich nach GA-Informationen ebenfalls um Mitglieder des Vereins handeln.

Parallel zu den Durchsuchungen in Rösrath wurde laut Polizei erneut die Wohnung der Familie in Solingen durchsucht. Wieder seien verschiedene Datenträger sichergestellt worden. Die ebenfalls beschuldigte Ehefrau sei nach ihrer Vernehmung entlassen worden. Der 38-Jährige sollte einem Haftrichter vorgeführt werden.

(dpa/ga)
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