Kommentar: Bitte kein Dauerstreit

Markus Stenz hatte einen frommen Wunsch für die Kölner Oper: "Raus aus den Schuldzuweisungen, raus aus der Eskalation." Das hat Freitag zwischen der Stadt Köln und Opernchef Uwe Eric Laufenberg eher nicht funktioniert.

Eigentlich will man sich trennen, hat den goldenen Zeitpunkt am 24. April aber verpasst. Der von Uwe Eric Laufenberg gewünschte bedingungslose Auflösungsvertrag war unterschriftsreif, und nur eine Indiskretion ließ die Trennung platzen.

Dass die Stadt ein teures Trostpflaster für die Intendantenseele ablehnt, ist nachvollziehbar, führt aber in die momentane Sackgasse. Man kommt nicht auseinander, und so bleibt man notgedrungen zusammen. Jeder derart "gekitteten" Ehe muss man trübe Prognosen stellen, und in diesem Fall entpuppt sich das weitere Miteinander schon bei der Bekanntgabe als erbittertes Gegeneinander.

Über dieses zerschnittene Tischtuch werden Stadt und Opernchef einander nie wieder fröhlich zuprosten. Dabei täte der Kulturmetropole Köln, durch die jüngsten Turbulenzen erneut bundesweit blamiert, ein Rückzug aufs künstlerische Kerngeschäft gut.

Letzteres beherrscht Laufenberg zweifellos exzellent, doch die dickeren Schlagzeilen verursachen längst seine außermusikalischen Dissonanzen.Dieser Dauerstreit soll nun bis 2016 weitergehen?

Bitte nicht!

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