Literatur in Köln Kölsche Gefühle am anderen Ende der Welt

Köln · Die 28-jährige Autorin Lydia Schmölzl über ihren Umweg zum ersten Roman.

 Ihren neuen Roman hält Lydia Schmölzl in der Hand. FOTO: PRIVAT

Ihren neuen Roman hält Lydia Schmölzl in der Hand. FOTO: PRIVAT

Foto: Schmölzl

Eine junge Frau aus Köln alleine unterwegs in „Down Under“, auf der Flucht vor ihren Problemen und der Suche nach Antworten. Mit einem untreuen Ex-Freund und Unzufriedenheit im Beruf hat die 23-jährige Linda zu kämpfen. Und da auf der anderen Seite des Ufers das Gras bekanntlich immer grüner ist, packt sie kurzentschlossen ihre sieben Sachen und steigt in das nächste Flugzeug nach Melbourne. Doch schnell merkt sie, dass man selbst am anderen Ende der Welt seinen Problemen nicht entfliehen kann.

Eine Tatsache, mit denen sich etliche junge Menschen identifizieren können. So ist es auch keine große Überraschung, dass der Roman „Liebe(r) am Arsch der Welt“ autobiografische Züge enthält. Die 28-jährige Autorin Lydia Schmölzl zog es selber vor einigen Jahren nach Melbourne. Nach ihrer Rückkehr ins Rheinland plante sie zunächst, ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. „Dann kam ich aber schnell zu der Erkenntnis, dass es viel mehr Spaß macht, sich selbst die Geschichte auszudenken“, erzählt die junge Autorin. Das Ergebnis ist ein Chick-lit-Roman mit kölschen Elementen.

Schon als Schmölzl noch in den Kinderschuhen steckte, war sie von Büchern umgeben. Mit sechs Jahren hegte sie bereits den Wunsch, ein eigenes Buch zu schreiben und begann, Kurzgeschichten zu verfassen. Diese reichte sie damals auch gerne – ungefragt – bei ihren Lehrern ein. Ihren ersten Roman stellte sie dann im zarten Alter von 16 Jahren fertig. „Der Fantasyroman liegt noch bei mir in der Schublade, vielleicht überkommt mich mal die Lust, den in näherer Zukunft noch zu überarbeiten“, verrät Schmölzl, die Hauptberuflich als PR-Beraterin arbeitet.

Den Roman „Liebe(r) am Arsch der Welt“ schrieb die Autorin auch vorerst nur für sich, bis der Verlag Ventura durch eine Facebook-Ausschreibung auf die Geschichte der 28-Jährigen aufmerksam wurde. Der Verlag, der eigentlich auf Kurzgeschichten spezialisiert ist, startete 2015 einen Aufruf in dem sozialen Netzwerk und animierte junge Autoren, ihre Kurzgeschichten einzureichen. Aus diesen würde der Verlag dann einige auswählen und veröffentlichen. Kurzerhand fasste Schmölzl den fertigen Roman zu einer Kurzgeschichte zusammen und reichte diese ein.

Die Verantwortlichen des Verlags waren so begeistert, dass man auf die Autorin zukam und ihr anbot, auch die Langversion des Romans zu veröffentlichen. An ihrem nächsten Werk schreibt die 28-Jährige – am liebsten bei einem Glas Rotwein – bereits. „Der neue Roman wird eine Hommage an Momo“, verrät Schmölzl. Und auch in diesem Buch wird Romantik nicht zu kurz kommen.

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