Erstes Fazit Kölner Polizei zieht Bilanz im Kampf gegen Rocker

Köln · Seit drei Wochen läuft der Schwerpunkteinsatz der Kölner Polizei im Rockermilieu. Am Mittwoch zogen die Beamten eine erste Bilanz. Auch wenn sich ein Chapter mittlerweile aufgelöst hat, ist das für die Polizei kein Zeichen für ein Ende der Auseinandersetzungen.

Nach den Schießereien auf offener Straße vom Jahresbeginn will die Kölner Polizei weiter mit allem Nachdruck gegen kriminelle Machenschaften im Rockermilieu vorgehen. Seit drei Wochen habe es keine offenen Auseinandersetzungen gegeben, erklärte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob am Mittwoch. "Davon lassen wir uns genauso wenig blenden wie von der offiziellen Auflösung eines Bandidos-Chapters."

Vielmehr seien auch nach der zuletzt von den Bandidos angekündigten Auflösung ihres Kölner Chapters die Akteure der zuletzt eskalierten Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Bandidos "nach wie vor in der Stadt", erklärte Jacob. "Es geht um mehr als nur die offenen Auseinandersetzungen." Der Behördenleiter fügte hinzu, die Polizei habe "die Geschäfte der Kriminellen, die sich im Namen der Rockerklubs und mit deren Schutz in der Stadt breit machen, im Visier".

Die Kölner Polizei geht seit Wochen mit Durchsuchungen und Kontrollen gegen die Rockerszene vor. Einer ersten Zwischenbilanz zufolge wurden dabei über 400 Fahrzeuge und 13 Gaststätten durchsucht sowie rund 600 Menschen kontrolliert.

In der Folge leiteten die Beamten 29 Strafverfahren und 27 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein. Aus dem Verkehr gezogen wurden sieben Fahrzeuge, mehrere Waffen, fünfstellige Bargeldsummen sowie Luxusuhren. In einem Fall pfändete die Stadt Köln mehr als 60.000 Euro in bar und zwei hochwertige Fahrzeuge.

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