Spektakuläre Bilder Kölner Polizei probt Anti-Terror-Einsatz in Einkaufszentrum

Köln · Am Sonntagmorgen hat die Polizei mit mehreren hundert Einsatzkräften einen Anti-Terror-Einsatz in der Neumarkt Galerie in Köln geprobt – unter möglichst realistischen Bedingungen.

Von 10.25 Uhr bis 12.40 Uhr am Sonntagmorgen hat die Polizei Köln in einer Passage der Neumarkt Galerie unter den Augen von rund 80 Beobachtern einen Anti-Terror-Einsatz gegen bewaffnete Täter geprobt. Rund 500 Beamte waren im Einsatz und simulierten den Ernstfall. Das Szenario: Terroristen haben das Feuer eröffnet und Geiseln genommen.

Nach den Terror-Anschlägen in München, Berlin und anderen europäischen Städten wurde in der Passage unter möglichst realen Bedingungen trainiert. Eine Anti-Terror-Übung in dieser Größenordnung und mitten in einer Ladenpassage sei für die Kölner Polizei eine Premiere, sagte ein Sprecher.

Für die Übung wurden mehrere Geschäfte geöffnet. Rund 200 Polizisten haben als Statisten etwa Käufer, Passanten oder Verletzte simuliert. Die Täter-Rolle übernahmen erfahrene Polizeibeamte. Hauptziele der Übung seien laut Polizei Köln das „Zusammenwirken von unterschiedlichen Einsatzkräften bis hin zu Spezialeinheiten und das Anwenden taktischer Konzepte.“

Anti-Terror-Übung in Köln
25 Bilder

Anti-Terror-Übung in Köln

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Anwohner und Personen, die sich am Vormittag rund um den Neumarkt aufhielten, haben womöglich Schussgeräusche wahrnehmen können. Echte Waffen kamen allerdings nicht zum Einsatz, stattdessen blau markierte mit Platzpatronen geladen Übungswaffen. Absperrungen und Sichtschutzwände sollten während der Trainingseinheit dafür Sorge tragen, dass die Identitäten der beteiligten Einsatzkräfte geschützt werden und die Ausrüstung sowie das taktische Vorgehen der Spezialeinheiten nicht an die Öffentlichkeit geraten.

Die Übungserfahrungen aller Beteiligten sollen in den nächsten Tagen zusammengetragen und ausgewertet werden. „Wir hatten hier die Möglichkeit, an einem realen Ort zu üben. Das hat uns die Gelegenheit gegeben, unsere Konzepte unter möglichst realistischen Bedingungen zu überprüfen und weiterzuentwickeln", resümierte der Übungsleiter Martin Lotz.

Bereits gegen 6 Uhr wurden am Morgen Teile des Neumarkts, der Richmodstraße, der Zeppelinstraße und der Straße "Am alten Posthof" für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt worden. Das Liniennetz des öffentlichen Personennahverkehrs war während des Einsatzes nicht betroffen.

(mit Material von dpa)

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