Laut NRW-Innenminister Reul Kölner Islamist produzierte Biowaffe und plante Flucht

KÖLN · Der in Köln festgenommene Islamist Sief Allah H., der mutmaßlich einen Anschlag mit einer Biobombe begehen wollte, hatte offenbar auch schon seine Flucht geplant.

„Reisevorbereitungen“ und viele gekaufte Gegenstände wie ein Schlafsack deuteten auf diese Absicht hin, heißt es in einem Bericht von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an den Innenausschusses des Düsseldorfer Landtags.

Der Tunesier mit einer „ideologischen Nähe“ zur Terrormiliz Islamischer Staat hatte in einer Hochhauswohnung das hochgiftige Rizin hergestellt. Es handele sich um den „ersten Sachverhalt, bei dem ein dschihadistisch motivierter Täter biologische Waffen in Deutschland hergestellt hat“, zitierte der Minister das Bundeskriminalamt.

Inwiefern Sief Allah H. das Mitte Juni sichergestellte Biogift sowie die Utensilien für einen Sprengsatz „zur Begehung eines islamistisch motivierten Anschlags in der Bundesrepublik Deutschland einsetzen wollte“, sei noch zu klären. In dem Bericht für die Ausschusssitzung am Donnerstag heißt es weiter: „Erkenntnisse zu möglichen Mittätern in Deutschland liegen nicht vor.“

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den 29-Jährigen wegen des dringenden Tatverdachts, biologische Waffen hergestellt zu haben und sieht zudem einen Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Mit einer Rizin-Biobombe hätte der Islamist Hunderte Menschen töten können, wie Bundesverfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen jüngst betont hatte.

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