Verfolgung in Köln Kleingärtner helfen bei Festnahme von Einbrecherbande

Köln · Zwei Kleingartenbesitzer aus Köln fühlen sich am Samstagabend plötzlich „wie im Krimi“: Mutmaßliche Einbrecherinnen flüchten mitten durch ihre Gartenanlage, die Polizei ist den Frauen dicht auf den Fersen.

 Nach ungefähr drei Stunden war die Fahndung beendet.

Nach ungefähr drei Stunden war die Fahndung beendet.

Foto: Ulrich Felsmann

In Köln-Porz hat die Polizei am Samstagabend drei mutmaßliche Einbrecherinnen überführt. Laut Mitteilung hatte das Trio gegen 18 Uhr versucht, in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Klingerstraße einzubrechen. Als ein 26-jähriger Nachbar die Wohnungstür öffnete, liefen die Frauen aus dem Haus, stiegen in einen in der Nähe geparkten Wagen mit einem französischen Kennzeichen und fuhren davon. Einem Mann fielen die hektisch agierenden Frauen auf. Der 49-Jährige alarmierte die Polizei und nahm parallel die Verfolgung der flüchtigen Frauen auf.

Die Bande flüchtete zunächst über die A4 in Fahrtrichtung Olpe. Im Bereich einer Schrebergartenanlage stoppten die Frauen das Fahrzeug abrupt und rannten in eine Kleingartenanlage. Die Einsatzkräfte waren dem Trio aufgrund der frischen Laufspuren dicht auf den Fersen. Kurz bevor ein Polizist die Frauen erreichte, stolperte er über eine Wurzel und stürzte. Er betätigte dabei versehentlich den Abzug seiner gezogenen Waffe und löste einen Schuss aus. Es wurde niemand verletzt.

Durch den Knall entdeckten die mutmaßlichen Einbrecherinnen den Polizisten. Während sich eine 27-Jährige von dem Beamten festnehmen ließ, flohen ihre Komplizinnen in einen Garten. Dort trafen die Frauen auf Norbert Müller, der gerade dabei war, sein Abendessen einzunehmen. Als die Frauen ihn entdeckten, liefen sie auf den Weg zurück und konnten dort wenig später von den Einsatzkräften gestellt werden.

 Kleingärtner Horst Müller geriet am Samstagabend mitten in die Verfolgung.

Kleingärtner Horst Müller geriet am Samstagabend mitten in die Verfolgung.

Foto: Ulrich Felsmann

Müller unterstützte die Beamten, indem er eine der am Boden liegenden Täterinnen mit Kabelbindern fesselte. Der Polizei zu helfen, das sei für ihn eine Selbstverständlichkeit, sagte der 1. Vorsitzende des dortigen Kleingartenvereins gegenüber dem GA. „Es war aufregend, ich fühlte mich wie im Krimi. Aber natürlich hilft man der Polizei.“

Auch sein Parzellennachbar Thomas K. konnte die Festnahme hautnah verfolgen. „Ich dachte zuerst, ich wäre im falschen Film. Das war sehr kurios.“ Nach drei Stunden war die Fahndung, bei der zeitweise ein Polizeihubschrauber im Einsatz war, beendet. Wie die Polizei angab, müssen sich die 27-jährige Frau und ihre beiden Komplizinnen nun wegen des versuchten Einbruchs und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten.

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