Ausflugstipp Flinke Diebe im Hügelparadies: Der Affen- und Vogelpark in Eckenhagen

REICHSHOF ECKENHAGEN · Dieser Affe ist ein frecher Hund. Hält sich lässig mit einer Hand an einem Ast fest, greift mit der anderen nach dem großkarierten Sommerhemd eines Besuchers und verschafft dem Bäuchlein des Mittvierzigers unverhofft direkten Sichtkontakt mit der Sonne, die vom blauen Himmel über dem oberbergischen Land brennt.

 Ein Pfau: Im Park gibt es mehr als 150 Tierarten zu bestaunen.

Ein Pfau: Im Park gibt es mehr als 150 Tierarten zu bestaunen.

Foto: KURVERWALTUNG REICHSHOF

Als der Mann sich erschrocken umdreht, schnellt der Berberaffe nach vorn, landet für Sekundenbruchteile auf der Menschenschulter und springt von dort ins grüne Laubwerk zurück.

Wer sich vom Affen lausen, zupfen oder auch beklauen lassen möchte, ist im Affen- und Vogelpark Eckenhagen genau richtig. Eine sanfte, grüne Hügellandschaft wie aus dem Bilderbuch, nicht weit von Gummersbach entfernt. Auf rund 80 0000 Quadratmetern gibt es 150 verschiedene Tierarten vom Erdmännchen bis zum Schwarzstorch zu bestaunen, dazu jede Menge Spielgeräte und eine Indoorhalle für die Kinder sowie Grillhütten für das Kind im Manne. Der Rundweg durch den Park ist - hügelauf und hügelab - rund drei Kilometer lang, und Tierparkleiter Werner Schmitt empfiehlt, dafür mindestens drei Stunden einzuplanen.

Allein das Berberaffengehege ist etwa 12 000 Quadratmeter groß. Auf einem 350 Meter langen Rundweg kommen die Besucher der Affenhorde ganz nah - oder umgekehrt (siehe oben). Die drahtigen Burschen fressen mit Vorliebe das Popcorn, das überall im Park als Tierfutter verkauft wird. Und wer nicht aufpasst, ist seine Popcorntüte schneller los, als ihm lieb ist, weil ein Affe sie ihm aus der Tasche stibitzt hat.

Bei den Totenkopfaffen wäre das nicht so gut. Denen bekommt es nicht, wenn die Gäste sie füttern. Die Totenkopfaffen erhalten ein ausgewogenes Menü, zu dem zum Beispiel Tomaten, Grapefruits, Papayas, Gurken, Fenchel, Rettich, Joghurt, Weizenflocken und Fruchtsaft gehören. Sowohl die Berber- als auch die Totenkopfaffen bekommen im Frühjahr Familienzuwachs: Drei bis sechs Affenbabys sind es jedes Jahr. Im Moment haben zum Beispiel die Kraniche, Flamingos und Nasenbären Nachwuchs.

Weitere Lieblingsattraktion, nicht nur für Kinder: ein ebenso gesprächiger wie rhythmusbegabter Gelbhaubenkakadu. Der hat nicht nur Papageien-Klassiker wie "Quatschkopf" und "Hallo" drauf. Er kann auch mit Inbrunst "Chachacha" krächzen und seinen Körper dabei ruckartig im Takt bewegen.

Es soll schon Besucher gegeben haben, die vor der Vogelvoliere vor Lachen fast zusammengebrochen sind. Für Tierfreunde gibt es im ganzen Park viel zu sehen. Im Fasanengarten, in der "Eulenburg" - einer begehbaren Großvoliere, in der eine Burgruine nachgebaut worden ist -, in der Sittichfreiflughalle, oder im "Donaudelta", einer großen, begehbaren Freiflughalle, wo Braune Sichler, Kormorane und viele andere Vögel leben.

In einer weiteren Freiflughalle mit Pfauen, Störchen und Schwänen. Außerdem warten ein Streichelzoo und eine Kleintierabteilung mit Zwergkaninchen, Meerschweinchen und Mäusen auf die kleinen Besucher. Die können sich in Eckenhagen auch bei schlechtem Wetter nach Herzenslust austoben: Die Indoorhalle verfügt zum Beispiel über ein Kletterparadies, einen Hüpfberg, eine Speedway-Rollenrutsche - und Massagestühle für die Erwachsenen.

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