Ermittlungen Festnahme nach Torsofund in Köln

Köln · Spielende Kinder entdeckten im Juli 2016 am Kölner Rheinufer einen in einem Plastiksack verstauten kopflosen Torso. Jetzt hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.

Nach dem Fund des männlichen Torsos im Rhein ermittelten die Beamten der Mordkommission "Schanz" bereits seit Juli 2016 wegen Totschlags. Fast anderthalb Jahre später identifizierten sie einen chinesischen Tatverdächtigen (36). In Rosenheim schlugen die Beamte zu und nahmen ihn fest, wie jetzt durch die Staatsanwaltschaft und Polizei Köln bekannt wurde.

Die Kinder fanden die in einen Plastiksack verstaute kopflose Leiche am Rheinufer in Höhe der Zoobrücke. Wie aus einer Mitteilung der Polizei hervorgeht, war die Identifizierung zunächst nicht möglich. Erst nach dem Fund von Schädel und verschiedenen Knochen in einem weiter entfernten Waldstück in Köln-Vogelsang konnten Rechtsmediziner nach einer aufwändigen Untersuchung die Herkunft des Mannes feststellen.

Demnach handelt es sich offenbar um einen 28-jährigen Chinesen, der bis zu seinem gewaltsamen Tod als Koch gearbeitet hat. Dies führte die Beamten auch im Zusammenhang mit Hinweisen und Zeugenaussagen in ein Kölner Chinarestaurant. Dort war der 28-Jährige nach einem Streit mit einem Arbeitskollegen (36) Anfang Juli 2016 plötzlich nicht mehr zur Arbeit erschienen.

Nach bisherigen Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Verdächtige seinen Kollegen in der Nacht vor dessen Verschwinden getötet und den Leichnam anschließend beseitigt haben soll. Dem gemeinsamen Arbeitgeber habe er am nächsten Morgen erzählt, dass sein Kontrahent nach einer Auseinandersetzung abgereist sei, um in einer anderen deutschen Stadt neu anzufangen.

Das Restaurant wurde zwischenzeitlich geschlossen. Der 36-Jährige hat vor seiner Festnahme zuletzt ohne Anmeldung als Koch in Rosenheim gearbeitet.

DNA-Abgleich aus China erwartet

Die abschließende Identifizierung des Opfers steht noch aus, wie die Polizei mitteilt. Seine mutmaßlichen Eltern haben in China eine Speichelprobe abgegeben, um einen DNA-Abgleich zu ermöglichen. Die Polizei Köln hat mit den chinesischen Behörden wegen der Übersendung der Proben Kontakt aufgenommen. Diese sind bislang noch nicht in Köln eingetroffen.

Der tatverdächtige 38-Jährige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, bestreitet die Tat aber vehement. Den aktuellen Stand, also die bereits am 26. Januar erfolgte Festnahme des Tatverdächtigen, habe man lange unter Verschluss gehalten, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, begründet die Polizei ihr Vorgehen.

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