Sternsinger in Alfter Caspar, Melchior und Balthasar stehen vor der Tür

Alfter · Alfterer Kinder besuchen als Sternsinger 3000 Haushalte und schreiben Segenswünsche über jede Tür. Viele Bürger freuen sich jedes Jahr auf den Besuch der Segen bringenden Weisen.

 Nach der Segnung im Alfterer Pfarrheim entsendet Pfarrer Rainald M. Ollig (r.) die Sternsinger zu ihrer Segen bringenden Mission.

Nach der Segnung im Alfterer Pfarrheim entsendet Pfarrer Rainald M. Ollig (r.) die Sternsinger zu ihrer Segen bringenden Mission.

Foto: Axel Vogel

Schnell brachte Birgit Hoffmann eine kleine Leiter herbei, damit Salome ihren Segen oberhalb der Tür anbringen konnte. Die Zwölfjährige war gestern gemeinsam mit ihren Geschwistern Benedikt (10) und Joschua (8) sowie Vater Volker Hohengarten „Auf dem Mühlenbungert“ in Alfter unterwegs, um ihren Nachbarn den Segen der drei Weisen aus dem Morgenland zu bringen und Geld für Kinder in Kenia zu sammeln.

Im Fokus der 59. bundesweiten Sternsingeraktion des Kindermissionswerks, bei der in allen 27 deutschen Bistümern Kinder und Jugendliche in den Gewändern der Heiligen Drei Könige von Tür zu Tür ziehen, steht in diesem Jahr der Klimawandel. Unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“ sammeln die Sternsinger rund um den sechsten Januar für die extrem betroffene Region Turkana in Kenia.

Auch in Alfter-Ort waren und sind am Donnerstag und Freitagrund 45 Kommunionkinder und Messdiener unterwegs, klingeln an Haustüren, singen und bringen den Segensspruch „20*C+M+B*17“ (Christus mansionem benedicat oder „Christus segne dieses Haus“) am Eingang der Häuser an.

Salome ist seit vier Jahren als Sternsingerin dabei, weil es ihr Spaß macht. Gemeinsam mit ihren Brüdern bildete sie gestern eine der Gruppen. „Wir gehen nur unsere Straße ab. Da wissen wir, wer zu Hause ist und wer nicht“, meint Volker Hohengarten schmunzelnd. Manchmal öffnet niemand die Tür. Dann werfen Salome, Benedikt und Joschua einen Zettel ein mit dem Hinweis, dass Spenden auch im Pfarrbüro abgegeben werden können.

An anderen Türen wiederum werden die Geschwister freudig erwartet. So zum Beispiel von Inge Weiler. „Solange wir hier wohnen, kommen die Sternsinger jedes Jahr vorbei. Das ist uns wichtig. Mein Mann Peter und ich möchten für uns den Segen für das Haus haben. Außerdem tun die Sternsinger etwas für arme Menschen“, erzählt die 71-Jährige.

Für Marion Wittek ist der Besuch der Weisen aus dem Morgenland ebenfalls jährliche Tradition. „Ich finde es schön, wenn sie vorbeikommen, obwohl ich evangelisch bin. Wir haben doch alle denselben Glauben.“ Am Donnerstag machten sich nicht nur Kinder in Alfter-Ort auf den Weg, sondern auch in Gielsdorf, Impekoven, Oedekoven und in Witterschlick. In Volmershoven-Heidgen starten die Sternsinger erst am Samstag.

Bei jeder Aussendung findet im Vorfeld eine Aussendungsfeier oder ein Wortgottesdienst statt, bei der Sternsinger, Sterne und Kreide gesegnet werden. So auch Mittwochmorgen im Pfarrheim am Hertersplatz. Pfarrer Rainald M. Ollig erklärte den Kindern die Bedeutung der Aktion: „In Kenia leiden die Menschen besonders unter dem Klimawandel. Ihr seid wichtig, denn ihr tragt dazu bei, dass die Menschen menschenwürdig leben können und die Lebensverhältnisse besser werden.“

Für die Messdiener Valentin und Julian (beide 11) sowie Tobias (12) ist nicht nur die Sammelaktion von Bedeutung. Valentin freut sich auch jedes Jahr besonders auf „das gute Mittagessen“.

An zwei Tagen klappern die Sternsinger insgesamt rund 3000 Haushalte in 15 Bezirken mit 100 Straßen ab. Noch kurz vor dem Start verteilen Franka Engler (18) und Kathrin Scherer (19) Gewänder an die Messdiener. Martin Holzem (17) und Laurenc Schubert (16) managten im Vorfeld der Aktion souverän die Verteilung der Bezirke und Sammeldosen. Seit vier Wochen sind die jungen Männer bereits mit der Organisation beschäftigt.

„Es sind jedes Jahr erstaunlich viele Menschen dabei, die sich über den Besuch der Sternsinger freuen“, bilanziert Schubert seine jahrelange Sternsingertätigkeit. Bereits seit seinem achten Lebensjahr ist er dabei. Eine Erfahrung, die Salome nur teilen kann. So wurde ihr und ihren Brüdern während der Tour von dankbaren Segnungsempfängern sogar Kuchen als Wegzehrung angeboten.

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