Episode des Crime-Podcasts Bei „Akte Rheinland“ geht es um den Fall Claudia Ruf

Bonn · Im GA-Crime-Podcast „Akte Rheinland“ geht es um den Mordfall Claudia Ruf. Das elfjährige Mädchen wurde im Mai 1996 ermordet. Der Fall ist kürzlich neu aufgerollt worden.

 Die elfjährige Claudia Ruf aus Grevenbroich bei Düsseldorf.

Die elfjährige Claudia Ruf aus Grevenbroich bei Düsseldorf.

Foto: picture-alliance / dpa/Repro_Polizei

Im Jahr 1996 war Claudia Ruf elf Jahre alt, ein fröhliches, unbeschwertes Mädchen, das mit seinen Eltern und den zwei Geschwistern in Grevenbroich-Hemmerden lebte. Damals wie heute war Hemmerden ein kleiner Ort mit Dorfcharakter, etwa 2500 Menschen leben dort. Unter ihnen könnte sich – wenigstens im Mai 1996 – ein Mörder befunden haben.

Denn die elfjährige Claudia Ruf verschwand am 11. Mai 1996, wurde zwei Tage später vergewaltigt, erdrosselt oder erwürgt und danach auf einem Feldweg in Euskirchen-Oberwichterich abgelegt und angezündet. Bis heute wurde ihr Mörder nicht aufgespürt.

Robert Scholten ist auch 24 Jahre später überzeugt: „Wir werden ihn kriegen.“ Der Sprecher der Polizei Bonn ist in der neuen Episode des Crime-Podcasts des General-Anzeigers, „Akte Rheinland“, zu Gast. Scholten berichtet von seiner Arbeit als Pressesprecher einer großen Polizeibehörde im schnelllebigen Mediengeschäft, vor allem aber vom aktuellen Stand im Mordfall Claudia Ruf.

Denn der Fall ist im vergangenen Jahr als sogenannter „Cold Case“ neu aufgerollt worden: Die Profiler der Operativen Fallanalyse beim Landeskriminalamt NRW und die Mordermittler der Polizeien in Bonn und Neuss haben das Verfahren neu bewertet: Eine alte Spur soll mit neuesten Methoden dafür sorgen, dass der Mörder seiner gerechten Strafe zugeführt wird.

Bei einem Massen-DNA-Test haben rund 1800 Männer in Grevenbroich-Hemmerden, Claudia Rufs Wohnort, Speichelproben abgegeben. Diese sollen mit einer alten Spur des mutmaßlichen Täters abgeglichen werden. Nicht einmal der Tod würde diesen davor schützen, überführt zu werden: Auch die DNA-Probe eines nahen Verwandten könnte zu einem Treffer führen.

Das erklärt Robert Scholten im Podcast „Akte Rheinland“. Außerdem stellt er dar, wie die Polizei Tausende von Hinweise katalogisieren und die vielversprechenden herausfiltern kann. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfahren, was es mit dem sogenannten Aktenbock auf sich hat und was unter dem „virtuellen Briefkasten“ zu verstehen ist, den die Ermittler bei der Suche nach dem Mörder Claudia Rufs erstmals benutzten. Scholten berichtet von der früheren Arbeit in dem bis heute ungelösten Fall – von den Ermittlungen, den Erkenntnissen und Enttäuschungen. Und darüber, warum die Polizei heute davon ausgeht, dass der Täter aus dem Nahbereich des Mädchens kam und nicht der Fremde von außerhalb war.

Auch Claudia Rufs Vater hat sich in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet, als die Ermittlungen wieder aufgenommen wurde. Er spricht davon, dass er selbst behütet in Hemmerden aufwuchs, dort später ein Haus baute und seine eigene Familie gründete. „Ich dachte, dass auch meine Kinder in diesem Dorf behütet aufwachsen könnten“, sagt Friedhelm Ruf, „das war leider nicht so.“ Nun bestünde die große Chance, dass das Schicksal seiner Tochter Claudia aufgeklärt werden könnte. „Bitte helfen Sie der Polizei. Bitte helfen Sie mir“, sagt er und appelliert dann indirekt an den Mörder: „Er muss sich endlich erklären. Er hat sich lange genug hinter uns allen verstecken können.“

„Akte Rheinland“ erscheint immer donnerstags. Der Podcast ist über Spotify, Apple Podcasts, Stitcher, Deezer und weitere Podcatcher abrufbar und kann kostenlos abonniert werden.

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