Mondorfer Mörder gefasst Ausbrecher nahm zur Flucht den eigenen Wagen

Euskirchen/Passau · Seinen eigenen Wagen hat Ausbrecher Michael W. genutzt, um mit ihm über die A 3 gen Süden zu fliehen. Der wegen Mordes verurteilte Häftling, der in der Nacht zu Mittwoch aus der Justizvollzugsanstalt Euskirchen (JVA) ausgebrochen war, wurde gefasst.

 Ein Schleierfahnder hält auf der Autobahn A 3 nahe Passau eine Kelle mit dem Aufdruck "Halt Polizei" aus einem Zivilfahrzeug der Polizei

Ein Schleierfahnder hält auf der Autobahn A 3 nahe Passau eine Kelle mit dem Aufdruck "Halt Polizei" aus einem Zivilfahrzeug der Polizei

Foto: picture alliance / dpa

Schleierfahndern ist es am Mittwochnachmittag gelungen, den wegen Mordes gesuchten Ausbrecher aus der JVA Euskirchen im bayrischen Passau festzunehmen, wie Polizeihauptkommissar Norbert Fuchs von der Polizeiinspektion Fahndung in Passau auf GA-Anfrage sagte.

Die Ermittler entdeckten den von W. genutzten Peugeot, nach welchem bereits bundesweit gefahndet wurde, und konnten ihn in Höhe Passau-Mitte stoppen. Der 50-Jährige, der tags zuvor aus der JVA Euskirchen entflohen war, wo er wegen eines 1998 begangenen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, habe sich widerstandslos festnehmen lassen.

Bis Mittwoch werde W. in der JVA Passau bleiben, anschließend kehre er nach Nordrhein-Westfalen zurück – allerdings nicht in den offenen Vollzug nach Euskirchen, wie Fuchs sagte, sondern in den geschlossenen.

Der offene Vollzug sei auch der Grund dafür, dass Michael W. ein Auto hatte, welches er für Fahrten zu seiner Arbeitsstelle im Kreis Euskirchen nutzen durfte. „Das Auto war auf dem Parkplatz der JVA abgestellt“, sagte Norbert Hardt, Pressesprecher der Polizei Euskirchen, dem GA. Heißt: Nachdem der verurteilte Mörder in der Nacht zu Mittwoch über den 2,10 Meter hohen Zaun der JVA geklettert war, bestieg er seinen Wagen und fuhr in Richtung Süden. Wohin er fahren wollte, dazu machte die Polizei keine Angaben.

Die CDU-Landtagsfraktion fordert indes Konsequenzen aus dem JVA-Ausbruch: „Schon wieder eine neue Sicherheitspanne im nordrhein-westfälischen Strafvollzug“, sagte der rechtspolitische Sprecher Jens Kamieth. Seine Fraktion erwartet, dass Justizminister Thomas Kutschaty im Rechtsausschuss am 29. Juni ausführlich zum Vorfall Stellung nimmt.

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