Parkkonzept für die Brühler Innenstadt Statt Parkscheibe ist künftig ein Ticket nötig
BRÜHL · Das Parken in der Brühler Innenstadt könnte demnächst vereinzelt teurer werden. Wie die Stadt Brühl mitteilt, hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, das bisherige Parkraumkonzept zu überarbeiten.
Ein neuer Entwurf wurde kürzlich im Ausschuss für Verkehr und Mobilität vorgestellt. Hintergrund ist, dass die Verkehrsbelastung durch Autofahrer, die auf der Suche nach einem Parkplatz sind, besser gesteuert beziehungsweise vermieden werden soll. Aus Sicht der Stadt belastet der Parksuchverkehr die Brühler Straßen derzeit in erheblichem Maße. Er übersteige teilweise sogar den normalen Autoverkehr. Besonders Bewohner der Innenstadt litten darunter.
Der Vorschlag für das neue Konzept sieht unter anderem vor, an Stellplätzen im öffentlichen Verkehrsraum, an denen bisher eine Parkscheibenregelung gilt, künftig weitgehend Parkscheinautomaten einzusetzen. Dort sollen höhere Gebühren als auf den ausgewiesenen Parkanlagen im direkten Umfeld gelten, damit letztere attraktiver und häufiger genutzt werden. „Wenn klar ist, dass es keinen Gratisparkplatz auf der Straße gibt, werden die Parkhäuser, -garagen und -decks direkt angesteuert und die störenden Parksuchverkehre vermieden“, heißt es zur Begründung in einer Pressemitteilung der Stadt.
Die Plätze in den Parkhäusern seien auch ausreichend: So gebe es beispielsweise im Parkhaus am Krankenhaus und auf dem Parkdeck der Giesler-Galerie „nachweislich und durchgehend freie Kapazitäten“, teilt die Stadt weiter mit. Für den Belvedere Parkplatz und das Parkhaus am Krankenhaus sollen die bisher geltenden Parkgebühren in Höhe von 50 Cent je Stunde bestehen bleiben. Auch das Kurzzeitparken auf der Straße soll nach wie vor möglich sein. Allerdings werde durch den preislichen Abstand zu den Gebühren in den Parkhäusern dafür gesorgt, dass die Straßenparkplätze nicht von Langzeitparkern blockiert werden.
Das Bewohnerparken soll in das Konzept integriert werden, indem Anwohner die Stellplätze am Straßenrand mit einem entsprechendem Ausweis ohne zeitliche Einschränkungen nutzen können. In einzelnen Straßenzügen sind Sonderregelungen angedacht. Weiterhin ist vorgesehen, die bisherige Brachfläche hinter dem Finanzamt herzurichten und als Pendlerparkplatz für Einpendler, die ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt nachweisen, gegen Gebühr zur Verfügung zu stellen. Die Fläche bietet laut Stadt Raum für circa 100 Stellplätze.
Sie könne somit erheblich zur Entlastung der Innenstadt beitragen. Der Entwicklung des neuen Konzeptes gehe ein langer Beratungsprozess voraus, so die Stadt. Vor einer möglichen Beschlussfassung solle das Konzept nach den Sommerferien noch einmal besprochen werden.