Kommentar zu einem möglichen Blitzer auf der B 56 Mitleid mit Autofahrern

Meinung | Alfter-Impekoven · Fast alle Fahrzeuge, die auf der Bundesstraße B 56 in Impekoven in Fahrtrichtung Buschhoven fuhren, waren zu schnell, in die Gegenrichtung waren es immerhin mehr als 80 Prozent der Autofahrer. Das ergaben Messungen.

 Ein Bürgerantrag fordert eine Blitzanlage gegen zu schnelles Fahren an der Bundesstraße B 56 in Impekoven.

Ein Bürgerantrag fordert eine Blitzanlage gegen zu schnelles Fahren an der Bundesstraße B 56 in Impekoven.

Foto: Roland Kohls

Die Zahlen sind eindeutig: fast alle Autofahrer missachten die zulässige Höchstgeschwindigkeit und fahren zu schnell. Ein Blitzer wäre da eine naheliegende Lösung. So mancher Politiker sieht da schon eine lukrative Einnahmequelle für die Gemeinde. Sich mit Verkehrssündern gleichzumachen, ist dagegen ein unbequemer Standpunkt. Wenn man allerdings weiß, dass die Messpunkte an den Schildern angebracht waren, an denen sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit ändert, und auf die Verkehrssituation schaut, bekommt man Verständnis für die Autofahrer: In Richtung Bonn fahren die Autofahrer den Berg hinunter in eine Senke und kurz hinter dem 50er-Schild geht es bergauf. Ich selbst gehe zu Beginn der Abfahrt vom Gas, und wenn alle Ampeln grün zeigen, brauche ich erst an der Kreuzung mit der L 113 wieder Gas zu geben.

In die andere Richtung beschleunigt man intuitiv vor dem Berg, zumal die Straße zweispurig ist. Wenn fast alle Autofahrer zu schnell sind, weist das eher darauf hin, dass die vorgegebene Geschwindigkeit nicht zur Straße passt.

Deshalb ist der Hinweis von Wilhelm Windhuis – ausgerechnet von einem Grünen –, in Richtung Buschhoven die Höchstgeschwindigkeit auf 70 zu erhöhen, richtig. Die direkten Anwohner machen eine zunehmende Lärmbelästigung geltend. Dagegen hilft allerdings in erster Linie, alternative Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen attraktiver zu machen.

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