Beschwerde in Köln KVB verschickte Knöllchen an tote 18-Jährige

Köln · Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) haben einer 18-jährigen Kölnerin mehrere Mahnbescheide wegen Schwarzfahrens zugeschickt. Das Problem: Die junge Frau starb schon mehr als ein halbes Jahr vorher. Die KVB ließ jedoch nicht locker.

Ein halbes Jahr nach dem Tod einer 18 Jahre alten Kölnerin ist ihr ein Knöllchen wegen Schwarzfahrens zugeschickt worden. Die Mutter dokumentierte daraufhin den Tod ihrer Tochter mithilfe einer Kopie der Sterbeurkunde, doch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ließen nicht locker und ließen weiter Mahnbescheide verschicken. Das bestätigte ein KVB-Sprecher am Dienstag. Über den Fall hatte zuvor der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag) berichtet.

„Das ist peinlich“, betonte der Sprecher. „Wir haben um Entschuldigung gebeten. Uns ist bewusst, dass da mehr Fingerspitzengefühl hätte sein sollen.“ Irgendwo im System sei die Verbindung zwischen dem Fall der jungen Frau und den Informationen ihrer Mutter nicht hergestellt worden, möglicherweise weil sie in der Zwischenzeit volljährig geworden sei.

Nach Angaben des „Kölner Stadt-Anzeiger“ starb die junge Kölnerin 2016 wenige Tage nach ihrem 18. Geburtstag. Sie wurde von einem Zug erfasst. Die Fahrt ohne gültigen Fahrausweis datierte schon von 2015. Die Mutter sagte der Zeitung, die an ihre Tochter adressierten Briefe seien für sie schwer zu ertragen gewesen.

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