Nach den Übergriffen an Silvester Kölner Dompropst will keinen Zaun um den Dom

Köln · Am Kölner Dom soll es nach den Übergriffen an Silvester Berichten zufolge beim kommenden Jahreswechsel eine Schutzzone geben. Der Dompropst spricht sich für einen freien Zugang zum Dom aus.

Der Kölner Dompropst Gerd Bachner will auch im Rahmen einer Schutzzone rund um den Kölner Dom keine Zäune um die gotische Kathedrale. Es müsse immer einen freien Zugang zum Dom geben, forderte Bachner in der „Kölnischen Rundschau“. „Die Vorstellung, dass Menschen durch Absperrungen oder eine Polizeikette hindurch müssen, um in den Dom gelangen zu können, die widerstrebt mir doch sehr.“ Er setze vielmehr darauf, dass ein juristisch präziser Rahmen geschaffen werde, was vor der Tür erlaubt sei.

Die Stadt Köln prüft derzeit juristisch, ob künftig eine Schutzzone um den Dom ausgewiesen werden kann, die schon das Mitführen von Böllern und Raketen verbietet. Bachner betonte, er vertraue auf die Vorschläge von Polizei und Fachleuten. „Wir brauchen eine unsichtbare Schutzzone. Eine gewisse Polizeipräsenz, die dann für sich auch etwas bewirkt, gehört natürlich dazu.“ Sie dürfe aber nicht wie eine abstoßende Wand wirken.

Beim zurückliegenden Jahreswechsel war es nicht nur zu zahlreichen sexuellen Übergriffen und Diebstählen in der Umgebung von Dom und Hauptbahnhof gekommen, auch waren zahlreiche Böller und Raketen in Domnähe abgeschossen worden. Die Störungen seien so massiv gewesen, dass eine freie Religionsausübung nicht möglich gewesen sei, sagte der Dompropst. Auch freier Zugang und Verlassen des Doms seien nicht möglich gewesen. Das sei nicht hinnehmbar.

Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe unter anderem von Kirchen in einer Entfernung von rund 80 bis 100 Metern ist den Angaben nach bereits jetzt verboten. Vergehen können als Ordnungswidrigkeit bestraft und mehrere hundert Euro teuer werden.

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