Nach Morddrohungen Islamwissenschaftlerin lässt sich beurlauben

Köln · Die islamische Religionspädagogin Lamya Kaddor hat sich nach Morddrohungen vom Schuldienst beurlauben lassen. „Als Schutzmaßnahme für mich, aber auch für die Schülerinnen und Schüler, für die Lehrerinnen und Lehrer“, sagte die Autorin und Lehrerin am Donnerstag.

Die Drohungen hätten seit der Veröffentlichung ihres Buches „Die Zerreißprobe - Wie die Angst vor dem Fremden unsere Demokratie bedroht“ stark zugenommen. In dem Buch prangert sie eine neue Fremdenfeindlichkeit an, die sich vor allem gegen Muslime und Flüchtlinge richte.

„Es ist ja allgemein bekannt, an welcher Schule ich unterrichte. Da wird es dann doch zu heikel“, sagte Kaddor.

Die Beurlaubung auf eigenen Wunsch gelte bis zum nächsten Schuljahr nach den Sommerferien 2017. „Das ist eine Freistellung ohne Besoldung“, sagte sie. Der Abschied falle ihr schwer. „Ich mache den Lehrerberuf ja, weil er mir Spaß macht.“ Sie arbeitete in Teilzeit mit zuletzt zehn Wochenstunden. Kaddor ist Islamwissenschaftlerin und Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bunds.

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