GA-Interview mit Rheinbacher Politiker CDU-Vorsitz Markus Pütz spricht über seine Wiederwahl

Rheinbach · Der wiedergewählte Rheinbacher CDU-Vorsitzende Markus Pütz spricht im GA-Interview über die turbulente Mitgliederversammlung und seine Erleichterung nach seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden.

Die Erleichterung nach seiner Wiederwahl zum CDU-Vorsitzenden war ihm anzusehen. Mit Markus Pütz sprach Hans-Peter Fuß.

Hatten Sie mit einem deutlicheren Vorsprung gerechnet?

Markus Pütz: Nachdem kurz vor der Mitgliederversammlung noch eine hohe Anzahl von Mitgliedsanträgen bei der Kreisgeschäftsstelle eingereicht worden war, mussten wir damit rechnen, dass es eng werden wird. Eine Niederlage lag im Bereich des Möglichen. Ich denke, die Entscheidung ist erst im Verlauf des Abends gefallen. In einem demokratischen Wettbewerb mit mehreren Kandidaten gibt es doch meistens „enge“ Ergebnisse. Da haben die Mitglieder die Gelegenheit genutzt, zwischen verschiedenen Stilen und Zielen zu entscheiden.

Wie bewerten Sie den Verlauf der Versammlung mit teils harten gegenseitigen Vorwürfen aus den beiden Lagern?

Pütz: Der bisherige Vorstand hatte sich vorgenommen, in der Versammlung keine persönlichen Anfeindungen auszusprechen. Nach teilweise inakzeptablen, ehrverletzenden Äußerungen aus dem anderen Lager haben wir versucht, sachlich zu antworten. Ganz waren die Emotionen leider nicht herauszuhalten.

Ihnen wird vorgeworfen, den Raetz-Brief nach dessen Rückzieher dennoch an die Mitglieder verschickt zu haben.

Pütz: Als ich die entsprechende Bitte des Bürgermeisters zur Kenntnis nehmen konnte, war auf Nachfrage der Versand der Einladung mit dem Brief nicht mehr zu stoppen. Dafür habe in einem Gespräch mit Teilen des Vorstands und unserem Bürgermeister mein Bedauern ausgedrückt, was der Bürgermeister auch akzeptiert hat.

Zu den Stimmzetteln: Hätte der Vorstand in dieser Sache nicht besser vorbereitet sein müssen?

Pütz: Der Vorstand hat sich auf die Versammlung vorbereitet, indem er für jeden Wahlgang separate Stimmzettel für die bereits bekannten Kandidaturen erstellt und diese bei der Einlasskontrolle ausgegeben hat. Wir sind davon ausgegangen, dass im Falle von weiteren Kandidaturen die Stimmzettel handschriftlich ergänzt werden können. Der Kreisgeschäftsführer als Wahlleiter hat uns dann in der Versammlung informiert, dass dieses Verfahren nicht mehr angewendet wird. So wurden neue gedruckt. Es tut uns leid, dass es dadurch zu Verzögerungen gekommen ist. Am Ende hatte ja alles seine Richtigkeit.

Wie wollen Sie es nach dieser turbulenten Versammlung schaffen, dass die CDU bei der Kommunalwahl 2020 gut abschneidet? Die Spaltung betrifft ja nicht nur die Fraktion, sondern auch die Partei, wie das Abstimmungsergebnis zeigte.

Pütz: Der Parteivorstand hat die letzten beiden Jahre sehr harmonisch gearbeitet und wird dies bis zur Kommunalwahl 2020 sicherlich auch tun. Lediglich die Fraktion ist zerstritten, was leider auch auf die Mitgliederversammlung ausstrahlte. Die Ursachen für die Streitigkeiten in der Fraktion sind bekannt. Die Fraktionsspitze hat es in der Hand, wieder Einigkeit herbeizuführen. Wir werden jedenfalls für einen respektvollen Umgang miteinander eintreten.

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