Prozess am Bonner Landgericht 20-Jähriger bei vorgetäuschtem Date schwer verletzt

Euskirchen · Ein 20-Jähriger wurde im Ruhrpark in Euskirchen durch Messerstiche schwer verletzt. Gegen vier junge Tatverdächtige wurde am Dienstag Anklage erhoben.

 Krankenkassen müssen Patienten alle Kosten für maßgefertigte Haarteile erstatten, wenn diese aus medizinischen Gründen erforderlich sind.

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Foto: David Ebener

Wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung hat die Bonner Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier junge Flüchtlinge aus Afghanistan im Alter von 19 und 20 Jahren erhoben.

Am Nachmittag des 2. März hatte eine unbekannte Anruferin einen 20-jährigen Mann am Telefon zu einem Rendezvous in den Ruhrpark in Euskirchen eingeladen. Als der Afghane dort auf einer Parkbank auf seine Verabredung wartete, schlich sich von hinten ein maskierter Mann mit Messer an.

Opfer wurde von hinten angegriffen

Unvermittelt stieß er dem jungen Mann das Messer in die linke Brust und verletzte ihn so lebensgefährlich an der Lunge. Zwei weitere Stiche gingen in den Oberschenkel des Opfers. Obwohl der 20-Jährige vorsichtshalber ein Messer zu dem vermeintlichen Rendezvous mitgenommen haben soll, habe er es in den Wirren des Angriffs nicht zur Verteidigung nutzen können. Nach dem ersten Messerstich soll das Opfer versucht haben, zu flüchten. Dabei soll ihm einer der mutmaßlichen Mittäter die Beine weggetreten haben. Daraufhin attackierten ihn die vier Angeklagten weiter. Erst, als er einen der Angreifer am Bein packen und zu Fall bringen konnte, habe er flüchten können, so der junge Afghane.

Die Bluttat hat eine Vorgeschichte, die wahrscheinlich auf einer Hochzeitsfeier vor knapp zwei Jahren ihren Anfang nahm. Was genau dort vorgefallen sein mag, ist unbekannt. Fest steht, dass das jetzige Opfer im Frühjahr des vergangenen Jahres bereits schon einmal mit dem mutmaßlichen Haupttäter aneinander geriet. Vor dem Kölner Hauptbahnhof war der mutmaßliche Haupttäter im Rahmen einer körperlichen Auseinandersetzung ebenfalls mit einem Messer am Bein verletzt worden. Der angeklagte 20-Jährige hatte bei der Polizei zu Protokoll gegeben, dass das jetzige Opfer auf der Angreiferseite beteiligt gewesen sei.

Täter waren maskiert

Der mutmaßliche Haupttäter war bei dem Angriff am helllichten Tag mit einer sogenannten Anonymous-Maske ausgestattet, die drei anderen Männer trugen schwarze Sturmhauben mit Sichtschlitz. Nach Angabe des Opfers, sollen insgesamt sieben Männer an der Tat beteiligt gewesen sein. Er habe die vier Angeklagten mit Hilfe der Polizei anhand ihrer Größe, Statur und Kleidung identifizieren können, so der 20-jährige Mann. Zwei der mutmaßlichen Täter konnten schließlich aufgrund ihrer angeschalteten Handys drei Tage nach der Tat von der Polizei überführt und verhaftet werden.

Der jüngste Angeklagte zeigte sich im Laufe des Prozesses weitgehend geständig, will aber nur passiv an dem Geschehen beteiligt gewesen sein: So sei es eine Bekannte von ihm gewesen, die dem Opfer die Falle gestellt und in den Ruhrpark gelockt habe.

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