Keine Zeit für Häme

Kommentar

In den vergangenen Wochen musste man den Eindruck gewinnen, die Zukunft des Waldes erhitze die Gemüter der Menschen im Siebengebirge weitaus stärker als etwa die Frage nach der künftigen Bundesregierung. Verständlich, denn Berlin ist fern, das Siebengebirge aber liegt vor der Haustür.

Nun haben sich die Bad Honnefer Bürger entschieden - gegen den Nationalpark. Das Abstimmungsergebnis bedeutet das Aus für diese Idee, und das müssen die Befürworter akzeptieren, auch wenn es schmerzt. Sie haben über Monate und Jahre viel Zeit, Kraft und Herzblut in den Versuch investiert, die Bürger zu überzeugen. Doch die Mehrheit der Bad Honnefer folgte den Argumenten der Nationalpark-Gegner.

Jetzt bleibt weder Zeit für Häme noch für Schuldzuweisungen. Vielmehr muss geklärt werden, wie es weiter geht. Der VVS hat schon klar gemacht, dass er die Pflege des Naturparks Siebengebirge nicht mehr alleine tragen kann.

Den basisdemokratischen Akt begleitet allerdings ein Beigeschmack: Die Mehrheit ist demographisch betrachtet eine Minderheit. Denn die Bürger in den bevölkerungsreicheren Nachbar-Kommunen Königswinter und Bonn wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt.

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