Kaum waren die Buden fertig, wurden sie zerstört

Unbekannte machten auf dem Abenteuerspielplatz Brüser Dorf die Arbeit von Kindern zunichte

Kaum waren die Buden fertig, wurden sie zerstört
Foto: Malsch

Brüser Berg. "Diese Hütte haben gebaut: Ramin, Chrissi, Micky und Benny!" So steht es am Rest einer Bude auf dem Abenteuerspielplatz im Brüser Dorf. Die Buden haben nicht lange gehalten, dafür haben Randalierer am vergangenen Wochenende gesorgt. Am Montagmorgen dieser Woche fand die Leiterin des Kinderspielplatzes, Ulrike Doerr (30), nur noch die Reste der beiden Buden auf dem Gelände vor. Erst vergangene Woche hatten Kinder vier Tage lang in mühsamer Kleinarbeit diese Hütten gebaut.

"Brüser Dorf" ist ein von Eltern gegründeter gemeinnütziger Verein für Kinder, er wird von der Stadt finanziell unterstützt. Das Spielgelände ist für Kinder da, damit sie hier spielen, selbständig arbeiten und die Natur lieben lernen können. Deswegen ist Ulrike Doerr besonders ärgerlich über die Zerstörungen. Auf die Frage, ob die Kinder sich wohl noch einmal mit solchem Elan engagieren würden, meint sie, das hänge vor allem vom Geld ab. Über die Vandalen sagt sie: "Unausgelastete Leute lasten sich leider an der falschen Stelle aus."

Emotionaler Verlust

Für die Kinder bedeute die Zerstörung vor allem einen emotionalen Verlust. Außerdem kostet das Holz viel Geld. Auch die Oberlichter in weiteren zwei Schuppen wurden zerschlagen. Den Gesamtschaden schätzt Doerr auf etwa 450 Euro. Solch Vandalismus passierte hier nicht zum ersten Mal: Im Frühjahr vergangenen Jahres wurden die Fensterscheiben vom Spielhaus eingeschlagen. Die von Kindern bemalten Ersatzholzscheiben zeugen davon. Und "immer wieder werden die Waggons besprüht", so Doerr.

Wären diese Zerstörungen zu verhindern? Das wäre möglich, meint die Spielhausleiterin, denn alle Spielplätze in Deutschland seien eingezäunt, damit ganz klar sei: "Hier ist eine Grenze." Jedoch fehle dieser Spielstätte ein Zaun - aus finanziellen Gründen. Ein wirksamer Zaun aus Stahl mit zwei Meter Höhe koste je laufenden Meter etwa 70 Euro, so die Pädagogin. Zu teuer für das "Brüser Dorf": Das Gelände umfasst ungefähr 8000 Quadratmeter.

An Aufgeben denkt die Leiterin aber nicht. "Vielleicht findet sich ein freundlicher Geber, der das Projekt unterstützen würde", sagt sie. Seit einem Jahr hat sich die Stammklientel von anfangs fünf Kindern auf etwa 100 vergrößert. Die Aussichten seien gut, dass es noch mehr werden. Nur an den Finanzen hapere es zurzeit.

In diesem Zusammenhang hofft Doerr auf mehr Zusammenarbeit mit den Nachbarn: "Wenn der Stadtteil, die Spaziergänger, die Anwohner einfach ein Auge auf das Gelände werfen würden, ob hier alles nach dem Rechtem läuft." Es sei hier schließlich kein "Niemandsland".

Anzeige gegen die noch unbekannten Zerstörer wurde erstattet. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer (02 28) 15 80 24 zu melden.

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