Katholiken setzen sich für Jung ein

"Ist das christlich?"

Meckenheim. (agi) Entsetzen und Ärger, Enttäuschung und Trauer. Sehr emotional reagieren die Menschen auf die Amtsenthebung ihres Pfarrers. Einige haben ihren Gefühlen in Briefen Luft gemacht, wie Hermann Pieper und Martina Zimmer. Beide gehören weder Kirchenvorstand noch Pfarrgemeinderat an.

Jung sei "ein Mensch mit allem, was dazu gehört", manchmal "hart und aufbrausend", schreibt Martina Zimmer, "aber er findet keinen anderen Weg, um auf die Dinge, die ihm wichtig sind, aufmerksam zu machen.(...) In erster Linie hat er für die Gemeinde gekämpft."

Die Seelsorge sei ihm sehr wichtig. "Er besucht kranke Menschen, gibt Sterbenden seinen Segen, obwohl er keinen Dienst hat, steht bei Beerdigungen bis zuletzt am Grab". Zur Amtsenthebung fragt sie "Ist das christlich?" und appelliert, mit dem Herzen zu entscheiden: "Jeder hat eine zweite Chance verdient".

Hermann Pieper, "regelmäßiger sonntäglicher Gottesdienstbesucher", sieht die Ruhe gestört, die "nach den sehr unangenehmen Vorgängen um die Geistlichen Opiéla und Schäfer" in Meckenheim wieder eingekehrt sei. Die Amtsenthebung des Pfarrers sei nun zuviel, "das kann eine Kirchengemeinde kaum noch verkraften".

Pfarrer Jung habe zudem unter dem Priestermangel gelitten, den er kompensieren musste. "Man spürte auch als einfaches Gemeindemitglied, dass er über die Grenzen seines Leistungsvermögens hinaus belastet war." An Generalvikar Dominik Schwaderlapp richtet er die Frage: Was haben Sie veranlasst, um ihm im Sinne einer fürsorglichen Personalführung zu helfen?"

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