"Kanzeln" für die Aussicht aufs Rheinpanorama

Verbreiterung geht in die konkrete Phase - Für die Arbeiten ab 2002 soll nur ein Fahrstreifen gesperrt werden - Stadt Bonn rechnet mit einem Eigenanteil von 20 Millionen Mark

Bonn. Die geplante Verbreiterung der Kennedybrücke geht in die konkrete Phase. Noch in dieser Woche will die Stadt einen Zuschussantrag beim Land einreichen, um im nächsten Jahr die Zusage für den Umbau zu bekommen und mit den Bauarbeiten starten zu können.

Die Brücke soll dann um sieben Meter verbreitert werden. Allerdings sollen Autofahrer insgesamt nur einen Meter mehr für ihre Fahrspuren bekommen, je drei Meter auf beiden Seiten sind dagegen für breitere Rad- und Gehwege vorgesehen. Damit wird es dann möglich, dass Radfahrer die Brücke auf beiden Seiten in beide Richtungen benutzen können. Mit der Verbreiterung soll die Brücke gleichzeitig saniert werden.

Wichtige Nachricht von Bauamtsleiter Horst Schmitz: "Die Brücke wird für die Bauarbeiten nicht gesperrt, es fällt jeweils nur eine Fahrspur weg." Die Bauarbeiten sollen zwei Jahre dauern. Angesichts der Gesamtkosten von 66 Millionen Mark rechnet Schmitz damit, dass sich das Land mit 46 Millionen Mark beteiligt. Trotzdem bleibt ein Eigenanteil von 20 Millionen Mark bei der Stadt Bonn.

Besonderer Clou an der Planung, die Anfang Juni erstmals von den politischen Gremien beraten wird: Die Brücke soll über den Strompfeilern vier Aussichtsplattformen bekommen, zwei auf jeder Seite. Diese überdachten "Kanzeln" werden über die Brückenverbreiterung hinaus in den Strom ragen, laden zu einer Pause mit Rheinblick ein und sollen auch Schutz vor Regen bieten. Preis dieser Konstruktionen: 1,1 Millionen Mark.

Eine vollständige Überdachung der 700 Meter langen Brücke lehnt das Stadtbauamt ab. Das sei angesichts der Kosten von sieben Millionen Mark nicht nur zu teuer, sondern würde auch die Silhouette der Brücke zu sehr verändern. Außerdem befürchtet man Schäden durch Vandalismus und hohe Reinigungskosten. Und schließlich stünden dem technische Probleme beim Einbau der Laternen und aufwändige Aerodynamik-Untersuchungen entgegen. Stadtbaurat Sigurd Trommer: "Deshalb schlagen wir vor, dass nur die "Kanzeln" einen Wetterschutz bekommen sollen."

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