Kältewelle kommt die Bürger im Kreis Ahrweiler teuer zu stehen

KREIS AHRWEILER · Der fast tägliche Blick auf die Heizöltanks im eigenen Keller macht keine Freude mehr. Minusgrade im zweistelligen Bereich lassenden Pegel schneller fallen, als einem lieb ist. Jeder Millimeter weniger kostet Geld und geht letztendlich "nach getaner Arbeit" als Abgas durch den Schornstein.

 Rauchschwaden steigen rund um die Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche aus den Schornsteinen in den Himmel.

Rauchschwaden steigen rund um die Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche aus den Schornsteinen in den Himmel.

Foto: Martin Gausmann

"Viele hatten bisher in diesem Winter bereits gehofft, dass man mit milden Temperaturen bis zum Frühling auskommen könnte, doch daraus wird nichts", sagte Kreishandwerksmeister Frank Wershofen am Montag. Er muss es wissen, denn er ist Heizungs- und Sanitär-Experte. "Im gleichen Maß wie die Temperaturen fallen, steigen im Gegenzug die Heizkosten an.

"Das könne aufgrund der Erhöhungen beim Gas von acht Prozent und beim Heizöl von 25 Prozent im vergangenen Jahr durchaus zu einer finanziellen Belastung werden.

Und nicht wenige Haushalte, die sich im Sommer mit eher preiswertem Heizöl eingedeckt hatten, müssen bereits jetzt nachtanken. Auch das macht wenig Freude. Denn mit 90,50 Euro pro 100 Liter lag der Heizölpreis am Montag im Bundesdurchschnitt auf einem historischen Hoch. Zum Vergleich: Anfang Februar vor einem Jahr lag der Heizölpreis bei 78 Euro für 100 Liter, im Jahr 2010 bei 60 Euro. Ergo eine Steigerung um ein Drittel in nur zwei Jahren.

Was hilft? Frank Wershofen bringt es auf den Punkt: "Die Heizungsanlagen bereits vor dem Winter überprüfen und richtig einstellen lassen und gleichzeitig auf die richtige Wärmedämmung setzen." Das könne zur Kostenreduzierung erheblich beitragen. Dito der Einsatz neuer Heiztechnik wie Brennelemente (30 Prozent Ersparnis), Erdwärme oder Solarthermen.

Apropos Dämmung: Da herrscht bei etlichen Bürgern auch Nachholbedarf, was ihre Wasserleitungen angeht. Das wurde gerade am Wochenende deutlich. Wie Wershofen berichtet haben er und seine Kollegen von der Sanitärinnung kaum eine ruhige Minute gehabt. "Bei bis zu einem Dutzend Einsätzen pro Tag und Unternehmen haben wir uns von morgens um sieben bis nach 21 Uhr um eingefrorene Wasserleitungen kümmern müssen", begründet Wershofen, dass in vielen Häusern beim Bau am falschen Platz gespart wurde, nämlich beim Frostschutz der Wasserleitungen.

Dies, obwohl auch die Versorgungsunternehmen bereits im Herbst immer wieder auf das Nachrüsten mit Dämmung wie Steinwolle oder Styropor hingewiesen hätten. Die sei je nach Fall mit ein paar Euro relativ preiswert. "Ein Wasserschaden oder ein eingefrorener Zähler kosten hingegen viereckig Geld", so Wershofen.

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