Junge Männer schlagen 16-Jährigen in Heimerzheim zusammen

Mit außergewöhnlicher Brutalität ist in der Nacht zum Sonntag in Heimerzheim eine Gruppe junger Männer gegen einen 16-jährigen Heimerzheimer vorgegangen.

Junge Männer schlagen 16-Jährigen in Heimerzheim zusammen
Foto: dpa

Swisttal-Heimerzheim. (hpf) Mit außergewöhnlicher Brutalität ist in der Nacht zum Sonntag in Heimerzheim eine Gruppe junger Männer gegen einen 16-jährigen Heimerzheimer vorgegangen.

Gegen 0.30 Uhr stellten die Angreifer den Jungen, der gerade mit drei Freunden einen Freund an der Heinestraße besucht hatte, auf dem Nachhauseweg. Sie fuhren an der Einmündung der Straße Am Kottengrover Maar in den Höhenring mit drei Autos vor, stiegen aus und verprügelten den Jungen heftig.

Nach Angaben des Vaters des Opfers waren es zwölf junge Männer aus Aussiedler-Kreisen, die über seinen Sohn herfielen. Die drei Freunde konnten angesichts der Übermacht der Angreifer nichts ausrichten und nur noch nach dem Überfall die Polizei alarmieren.

Die Angreifer ließen den 16-Jährigen reglos auf der Straße zurück. Nachbarn, die von dem Krach geweckt worden waren, leisteten Erste Hilfe, bis der Rettungswagen eintraf. Der Junge wurde mit Prellungen im Gesicht und Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Bonner Krankenhaus eingeliefert, wo er die Nacht verbrachte. Der Verdacht auf Jochbeinbruch bestätigte sich nicht. Auch am Sonntag klagte er noch über starke Kopfschmerzen.

Für den Vater kam der Überfall nicht überraschend. Er sagte dem General-Anzeiger am Sonntag, die Sache habe eine Vorgeschichte. Denn sein Sohn sei in der Vergangenheit mehrfach "von jungen Aussiedlern aus dem Ort" bedroht worden. Deren Namen seien polizeilich bekannt. Im Juli sei seinem Sohn der Mopedhelm gestohlen worden. Einige Wochen später habe er erfahren, dass ein Jugendlicher diesen Helm zum Verkauf angeboten habe.

Darauf habe sein Sohn den Helm von dem anderen Jungen zurückverlangt. Der wollte jedoch Geld oder eine Flasche Wodka für die Rückgabe des Helms. Das habe sein Sohn aber abgelehnt und gesagt, er werde die Polizei verständigen, wenn er den Helm nicht zurück bekomme.

Und nun sei sein Sohn am vergangenen Dienstag an der Heimerzheimer Tankstelle massiv von zehn jungen Männern und Jugendlichen - darunter auch der Junge mit dem Helm - bedroht worden. Sie hätten ihm Prügel angedroht, und gesagt, sie wüssten, wo er wohne, und bald würde sein Haus brennen, berichtet der Vater. Sie hätten seinen Sohn dort wohl nur deshalb nicht angerührt, weil sie fürchteten, von den Tankstellen-Überwachungskameras gefilmt zu werden.

Dies alles habe er der Polizei mitgeteilt, Namen genannt und gebeten, durch Gespräche auf die Angreifer einzuwirken. Offenbar habe alles nichts gefruchtet, sagte der Vater am Sonntag enttäuscht.

Doch er will die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er hat bei der Polizei Anzeige erstattet und einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

"Es kann ja wohl nicht sein, dass sich hier eine Bandenmentalität breit macht und ganze Familien bedroht werden. Dieser Überfall hat schon eine besondere Qualität, das ist gar nicht mit einer Rauferei unter Jugendlichen zu vergleichen. Ich werde auch die Polizei fragen, was sie getan hat, um den Überfall zu verhindern", sagte der Vater am Sonntag.

Ein Sprecher der Bonner Polizei bestätigte den nächtlichen Übergriff am Sonntag. Es liefen Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, zum Stand der Ermittlungen könne er aber noch nichts sagen. Sie seien ja gerade erst angelaufen.

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