Junge Journalistin will für die FDP in den Landtag

Christina Steinheuer kandidiert bei der Landtagswahl für die Liberalen im Wahlkreis 14. "Ich sage immer, was ich denke." - Eine Tugend, die hin und wieder auch nachteilige Folgewirkungen haben kann.

Junge Journalistin will für die FDP in den Landtag
Foto: Victor Francke

Kreis Ahrweiler. "Ich sage immer, was ich denke." - Eine Tugend, die hin und wieder auch nachteilige Folgewirkungen haben kann. Christina Steinheuer macht das nichts. "Nur so kann ich meine Unabhängigkeit zeigen", meint die 31-jährige Liberale aus Oeverich. Für die FDP möchte sie gerne in den Landtag einziehen. Sie kandidiert im Wahlkreis 14.

Dass die FDP auf die junge Journalistin setzt, kommt nicht von ungefähr. Bei der vergangenen Bundestagswahl hatte sie ebenfalls ihren Hut in den Kandidaten-Ring geworfen und ein erstaunlich gutes Ergebnis erzielt. Immerhin sicherte sie den Liberalen in ihrem Wahlkreis das beste je erzielte FDP-Resultat in der Region.

Fragen und Antworten Welcher Partei stehen Sie am nächsten? Der Wahlomat gibt Auskunft.Mit 15 Prozent der Erststimmen und den höchsten Zuwächsen für die FDP in Rheinland-Pfalz überhaupt, sorgte sie für gesteigerte Aufmerksamkeit im liberalen Lager. Kein Wunder, dass die Oevericherin wieder nominiert wurde. Diesmal jedoch wird sie es schwerer haben: Der Bundeswind schlägt auch Christina Steinheuer voll ins Gesicht. Die FDP kann froh sein, wenn sie bei der Landtagswahl am 27. März die Fünf-Prozent-Hürde nimmt. "Ich bin gespannt", zeigt sich Steinheuer nur wenig euphorisch.

Gespannt auf ihr Abschneiden ist man auch in Steinheuers Familie. In einem alten Bauernhaus lebt dort der Steinheuer-Clan in jeweils separaten Wohnungen unter einem Dach. Man nimmt Anteil aneinander, man ist füreinander da, die Chemie untereinander stimmt. Christina Steinheuer ist ein Familienmensch.

Auf dem Dorf ist sie groß geworden, mit ihrem Vater reitet sie hin und wieder über die Grafschafter Felder, ihrem Bruder hilft sie bei der Obsternte. Wenn sie Zeit dazu hat. Denn Steinheuer hat jede Menge zu tun. Nicht nur in ihrem Beruf, sondern auch ehrenamtlich. Immerhin ist sie Mitglied des Gemeinderates, des Kreistages und des FDP-Kreisvorstandes. ganz nebenbei führt sie noch den Ortsverband der Liberalen in der Gemeinde Grafschaft. Jeden Tag fährt sie nach Neuwied, um ihrem Broterwerb nachzugehen: Steinheuer arbeitet als Redakteurin bei einem Fachverlag.

Auf Nonnenwerth ging sie zur Schule, baute das Abitur mit der Note 1,6 und begann anschließend ihr Studium der Politischen Wissenschaften, der Neueren Geschichte und des Öffentliches Rechts an der Bonner Universität.

"Schon immer" sei sie ein politisch denkender Mensch gewesen, berichtet sie. Nachdem sie sich sämtliche Parteiprogramme besorgt und sie sorgfältig studiert habe, sei ihr Entschluss gefallen, sich der FDP anzuschließen. Wegen der dort manifestierten grundsätzlichen Weltanschauung. Das war vor 14 Jahren.

Der Liberalismus als philosophische, ökonomische und politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt, bleibt Christina Steinheuers Vision, für die sie kämpft.

377 Plakate, die sie lässig an ein Gelände angelehnt zeigen, hat sie in den vergangenen Wochen im Kreis Ahrweiler aufgehängt. Ohne Hilfe. Bei Wind und Wetter, bei zum Teil eisigen Temperaturen. "Mir macht das Spaß", erklärt sie. So komme sie häufig mit anderen Menschen ins Gespräch. Es gibt schönere Gelegenheiten.

Ihren Ausgleich finde sie bei "Don Camillo" und "Lucy", ihren beiden Eseln, die sie hegt und pflegt, deren Ställe sie ausmistet und mit denen sie oft in der Natur unterwegs ist. Natürlich sind die beiden Vierbeiner störrisch. Aber das stört Christina Steinheuer nicht. Ein derartiges Verhalten kennt sie schließlich zu genüge. Aus der Politik.

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