Friedensweg in Alfter Jetzt ist er sommerfein

ALFTER · Ein friedlicher Ort war der Friedensweg in Alfter am Samstag vorübergehend nicht. Rund ein Dutzend Helfer waren dort mit Hacken, Schubkarren und Motorsensen zwischen Unkraut und unerwünschten Brombeerranken unterwegs, um die Anlage unterhalb des früheren Ausflugslokals "Heimatblick" sommerfein zu machen.

 Setzten sich für den Friedensweg ein: Andreas Owald (von links), Ernst Gierlich, Volker Hellwig und Günter Benz.

Setzten sich für den Friedensweg ein: Andreas Owald (von links), Ernst Gierlich, Volker Hellwig und Günter Benz.

Foto: Wolfgang Henry

Außerdem hat sich für Donnerstag ungewöhnlicher Besuch angekündigt: Dann kommt der Kölner Kabarettist Jürgen Becker zu Dreharbeiten an den Friedensweg. In einem geplantem Reisemagazin des WDR, "33 Orte in NRW, die man gesehen haben muss", will er auch diese Alfterer Örtlichkeit vorstellen.

Die Anlage ist ein Vermächtnis des Alfterer Landwirts Wilhelm Maucher (1903-1993), der dort 1945 eine Christusstatue aufstellen ließ und 1978 Steinplatten verlegte, auf denen seine Gebote für eine friedliche Welt eingemeißelt sind.

"Becker, der Entdecker" erkundet seine Schauplätze mit dem Motorrad und wird sich damit in Alfter in bester Gesellschaft wiederfinden. Denn mit der Pflege des Friedensweges hatten 2002 Mitglieder des Motorradclubs "Kuhle Wampe" Rhein-Sieg begonnen, ein Zusammenschluss friedensbewegter Motorradfreunde. Sie krempeln auch heute noch regelmäßig die Ärmel hoch und halten die Anlage in Schuss.

Zum Sommerputz am Wochenende waren allerdings verstärkt Autos als Transportmittel gefragt, um die vielen Gerätschaften zu befördern. Für die Dreharbeiten werden sich die Mitglieder von "Kuhle Wampe" aber ebenfalls aufs Motorrad schwingen. "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt", sagt Motorradfan Günter Benz. "Aber wir stehen als Interviewpartner bereit."

Die Motorradfahrer und weitere Helfer bilden seit 2010 eine eigene Arbeitsgruppe "Friedensweg" im Förderverein "Haus der Alfterer Geschichte". Ihr Sprecher ist ebenfalls Günter Benz. Er gab bekannt, dass im Herbst das Beet rund um die Statue neu gestaltet werden soll. Geplant ist nach den Entwürfen der Bornheimer Landschaftsplanerin Maria Mandt eine Bruchsteinmauer als Einfassung.

Eine Bank soll aufgestellt, der Eibenbestand zurückgeschnitten werden. Gerne nimmt die Truppe ehrenamtliche Hilfe für Baggerarbeiten am Beet und für das Mauern an. Die Bruchsteine hat der Arbeitsgruppe bereits der Alfterer Unternehmer Paul Faßbender zugesagt. Benz freut sich, dass der Friedensweg durch die Bemühungen um seinen Erhalt und die jüngste Buchveröffentlichung über Wilhelm Maucher wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt ist. "Vorher waren wir Motorradfahrer hier ziemlich einsam tätig, heute gibt es eine breite Unterstützung von Menschen aus Alfter und Bornheim."

Der Vorgebirgsrebell

Ein reich bebildertes Buch über den Vorgebirgsrebell Wilhelm Maucher hat der Förderverein "Haus der Alfterer Geschichte" Ende 2011 im Verlag des Kölner Journalisten und Verlegers Roland Reischl herausgegeben. Die Hälfte der ersten Auflage in Höhe von 1000 Stück ist bereits verkauft. Das Buch kann über den Buchhandel, den Verlag (www.www.rr-koeln.de) und bei Günter Benz vom Förderverein "Haus der Alfter Geschichte", Telefonnummer 02222/624 83, bezogen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort