Nach Scheitern der Alfterer Gesamtschule Irrfahrt für Eltern und Kinder

ALFTER · Der Widerstand von Eltern gegen die Ablehnung der Gesamtschule in Alfter wächst: Inzwischen haben sich fünf Elternpaare aus Alfter in dem Gerichtsverfahren gegen die Gemeinde Alfter und die Bezirksregierung Köln zusammengeschlossen, um den Schulstart noch in diesem Sommer durchzusetzen.

 Weiterhin als Standort im Gespräch: In den Räumen der Oedekovener Hauptschule könnte eine Gesamtschule untergebracht werden.

Weiterhin als Standort im Gespräch: In den Räumen der Oedekovener Hauptschule könnte eine Gesamtschule untergebracht werden.

Foto: Roland Kohls

Das Verwaltungsgericht Köln wird voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung über den eingereichten Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung treffen.

"Erst dann wird Klarheit herrschen, ob die Schule in diesem Jahr kommt oder ob im nächsten Jahr ein neuer Anlauf gemacht werden muss", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Vorsitzenden des Fördervereins Gesamtschule Alfter, Martina Salchow, und Rechtsanwalt Michael Raetsch aus Alfter, der zusammen mit seinem Kollegen Frank Wieland aus Bad Godesberg die Eltern und ihre sechs betroffenen Kinder vertritt.

Die Schulaufsichtsbehörde in Köln hatte eine Gesamtschule in Alfter nur unter der Bedingung genehmigt, dass mindestens 100 Kinder aus der Gemeinde angemeldet werden. Nach Abschluss des Verfahrens lagen jedoch nur 89 Anmeldungen aus Alfter vor. Die zusätzlichen 19 Anmeldungen von Kindern aus der Umgebung zählten nicht mit. Das Scheitern der Schulgründung in Alfter hat Eltern und Kinder daher erneut auf die Suche nach einer Schule geschickt, vielfach erfolglos.

"Viele dieser Eltern haben mittlerweile eine Irrfahrt durch mehrere Schulen hinter sich und stehen nun trotzdem ohne einen Schulplatz für ihr Kind da", wissen die Antragsteller. Dies sei für die Eltern und vor allem für die Kinder eine unsägliche Belastung. Darum sei der "Kampf um die Errichtung der Gesamtschule Alfter für das kommende Schuljahr noch nicht zu Ende". "Wir wollen uns nicht mit unglaubwürdigen Versprechungen auf das nächste Schuljahr vertrösten lassen. Wir wollen eine Gesamtschule jetzt!", schreiben Salchow und Raetsch.

Inzwischen ist ihnen bekannt, dass mindestens 109 der 235 Viertklässler aus Alfter einen Gesamtschulplatz suchten. Der gemeindeeigene Bedarf sei somit belegt. "Von ihnen haben aber nur 13 Kinder in Bonn und 16 Kinder in Bornheim einen Gesamtschulplatz erhalten", rechnen die Fördervereinsvorsitzende und der Anwalt vor.

In Alfter gab es - abzüglich der neun Doppelanmeldungen - 80 Interessenten aus der Gemeinde. "Sie müssen nun gegen ihren Willen auf weiter entfernt liegenden Schulen untergebracht werden. Damit können sich die Alfterer Eltern nicht zufriedengeben!"

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