Kommentar Irgendeinen wird es treffen

Es sind schon fast Verzweiflungstaten: Um die Einnahmesituation der kleinen Gemeinde Dernau wenigstens ein bisschen zu verbessern, hatte der Ortsbürgermeister die Einführung von Parkgebühren vorgeschlagen - und sich damit viel Ärger eingehandelt.

Denn in Dernau befürchtet man, die Touristen könnten ausbleiben, wenn sie zur Kasse gebeten würden. Den Auflagen der Kommunalaufsicht folgend, muss der Bürgermeister schon von Amts wegen jede denkbare Einnahmeausschöpfung ins Kalkül ziehen.

Natürlich weiß das Gemeindeoberhaupt sehr genau, dass er sich mit solch unpopulären Vorschlägen keine Freunde macht. Es verdient jedoch großen Respekt, dass er angesichts der von ihm sehr deutlich dargelegten schlimmen Haushaltslage aus pflichtbewusstem Handeln heraus signalisiert hat, auch unbequeme Wege zum Wohle des Ortes zu gehen.

Es mag sein, dass Aufwand und Ertrag bei der Einführung von Parkgebühren nicht in vernünftiger Relation stehen. Und deshalb mag es auch richtig sein, sich von dieser vermeintlichen Einnahmequelle zu verabschiedet. Gleichwohl ist es dem Bürgermeister gelungen, eindrucksvoll deutlich zu machen, wie verzweifelt die Lage ist.

Nun wird wohl nach anderen Einnahmeverbesserungsmöglichkeiten gesucht. Fest steht: Irgendeinen wird es treffen.

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