Insel Grafenwerth ist noch nicht reif für Konzerte

Bad Honnefer Stadtrat wird sich mit der Frage beschäftigen, ob weitere Veranstaltungen am ersten Mai-Wochenende möglich sind

Insel Grafenwerth ist noch nicht reif für Konzerte
Foto: Frank Homann

Bad Honnef. Wenn es um die Nutzung der Rheininsel Grafenwerth geht, dann ist in Bad Honnef seit jeher höchste Sensibilität angesagt. So auch diesmal. Das Stadtforum möchte gemeinsam mit zwei weiteren Veranstaltern zu Rhein in Flammen im kommenden Mai zwei Konzerte auf der Wiese der Insel anbieten. Der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus gab am Mittwoch-abend dafür aber zunächst kein grünes Licht. Vielmehr soll der Stadtrat entscheiden.

Rhein in Flammen gehört traditionell zu den größten Freizeit-Ereignissen entlang der Rheinschiene zwischen Linz und Bonn. Auf der Rheininsel wird regelmäßig am ersten Mai-Wochenende zu Musik, Spaß und Spiel, Flohmarkt und aufgebauter Budenstadt eingeladen.

Marita Weinberg (Stadtforum und "Step-Veranstaltungen") sowie Peter Kral ("Biskuit musik") und Stefano Dausel ("BonEvent") wollen mehr aus dieser Veranstaltung machen. Am Tag vor Rhein in Flammen, also am Freitagabend, soll es ein Konzert geben. Zudem ist für den Sonntag nach dem Feuerwerk-Spektakel an "einen Auftritt aus dem Schlagerbereich" gedacht. Dies gegen Entgelt, jedenfalls solange sich kein Sponsor findet.

Die Inselwiese würde dann eingezäunt und nur demjenigen zugänglich, der eine Eintrittskarte erworben hat. Unberührt hiervon bliebe der Samstag, der Tag, an dem der Rhein "in Flammen" steht. "Die Einschränkungen sind zumutbar", befand Adalbert Fuchs von der Wirtschaftsförderungsabteilung der Stadt Bad Honnef. Da jedoch mit Lärm und dementsprechend auch mit Beschwerden von Rheinuferanliegern zu rechnen sei, wolle er im Ausschuss allerdings vor einer etwaigen Genehmigung lieber die Rückendeckung der Kommunalpolitik einholen, so Fuchs.

Dies müsste er nicht: Das Genehmigungsverfahren ist ein so genanntes einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung und bedürfte eigentlich keiner Entscheidung kommunaler Mandatsträger. Dennoch entschied sich die Stadtverwaltung dafür, sich mit der Entscheidung der Volksvertreter abzusichern.

"Was bekommt die Stadt dafür, wenn wir die Rheininsel für diese kommerzielle Veranstaltung zur Verfügung stellen?", wollte die CDU wissen. "Wie hoch werden die Eintrittspreise sein?", fragten andere. Antworten konnten hierauf nicht gegeben werden. Immerhin ging es den Veranstaltern zunächst darum, eine grundsätzliche Genehmigung einzuholen, um dann mit Bands und Künstlern verhandeln und in die Detailplanung gehen zu können.

Wenn auch die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus erklärten, dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenüber zu stehen, so sollen Veranstalter und Verwaltung erst weitere Details vorlegen. Die Angaben sollen bis zur Ratssitzung, die am 11. Dezember stattfinden wird, nachgereicht werden. Dann erst soll entschieden werden, ob die beiden Konzerte stattfinden dürfen.

Sollte eine Genehmigung erteilt werden, dann darf man in Bad Honnef mit einem hochkarätigen Konzert rechnen. Peter Kral, seit 1978 im Veranstaltungsgeschäft tätig, hat in den vergangenen Jahrzehnten sowohl in der Biskuithalle als auch in der Bonner Museumsmeile die internationale Crème de la Crème der Musikszene präsentiert. "Wir wollen hier etwas Anständiges auf die Beine stellen", sagte er.

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