Gemeinderat beschließt Gestaltungsentwurf Impekoven erhält einen echten Dorfplatz

Alfter-Impekoven · Weg mit den Parkplätzen, her mit Sitzbänken, Grün und einem Bouleplatz: Der Alfterer Rat hat die Neugestaltung der Impekovener Ortsmitte beschlossen. Im März 2019 soll der Umbau beginnen.

Ein breiterer Zugang von der Straße Unterdorf, Sitzgelegenheiten am Rand, ein dekorativer Ständer für Mai- und Weihnachtsbaum, ein Bouleplatz und ein Motorikparcours am Übergang zum Moselweg, aber kein Abstellraum für die Vereine und keine versetzbaren Bäume: Diesen Entwurf für die Neugestaltung des Impekovener Dorfplatzes hat der Alfterer Gemeinderat am Donnerstagabend mehrheitlich beschlossen.

Lediglich Fridhelm Marx (SPD) und Mechtild Wallraff-Kaiser (Grüne) stimmten dagegen, Reimund Overhage und Volker Groß (beide SPD) enthielten sich. Zuvor hatte Christiane Hicking vom Planungsbüro Hicking aus Adenau den neuen Entwurf präsentiert.

Bekanntlich hatten sich kürzlich der runde Tisch zum Impekovener Dorfplatz und eine Bürgerversammlung mit dem Thema beschäftigt (der GA berichtete). In der Folge entstand der jetzige Entwurf. Ursprünglich hatte das Planungsbüro vier Varianten erarbeitet, von denen die Politik zwei für den runden Tisch und die Bürgerversammlung ausgewählt hatte.

Gemeinde ist auf Fördergelder angewiesen

Neben den genannten Änderungen ist festgehalten, dass der Dorfplatz autofrei sein soll. Es werden keine Parkplätze markiert, nur die Feuerwehr soll Fahrzeuge auf dem Platz abstellen dürfen. Wie Bürgermeister Rolf Schumacher sagte, dürften keine Parkplätze angelegt werden, wenn man Fördergelder erhalten wolle.

Ob später auf dem Platz zu bestimmten Anlässen geparkt werden dürfe, wolle man dem Ortsausschuss überlassen. In der Tat kann der Dorfplatzumbau nicht ohne Fördermittel erfolgen. Die Gemeinde hat ihren Anteil an den Arbeiten auf 190 000 Euro gedeckelt. Sie hofft auf Geld aus einem Dorferneuerungsprogramm des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.

Dass die Angelegenheit nicht im Fachausschuss, sondern im Rat erörtert wurde, sei der Not geschuldet, so Schumacher. Für den Förderantrag müsse man aufs Tempo drücken. Baubeginn soll im März 2019 sein. Auf Nachfrage von Arnim Preußner (SPD) erläuterte Schumacher, dass die Pläne für den Platz abgespeckt werden müssten, falls es keine Fördergelder gibt.

CDU-Fraktionschef Barthel Schölgens lobte den von Hicking vorgestellten Entwurf. „Wir kommen dem Ziel, den Dorfplatz in Impekoven attraktiv zu gestalten, ein riesiges Stück näher“, sagte er. Sein Fraktionskollege Holger Kunkel, der in Impekoven wohnt, meinte, das nun vorgestellte Ergebnis sei das, was die Impekovener wollten. Die Einsetzung eines runden Tisches mit Vertretern der örtlichen Vereine und Institutionen sowie die Bürgerversammlung nannte er „ein Paradebeispiel einer gelungenen Bürgerbeteiligung.“

Kritik: Ein Zugang ist nicht barrierefrei

Grünen-Ratsfrau Wallraff-Kaiser, die ebenfalls in Impekoven wohnt, hatte noch Klärungsbedarf. Sie kritisierte, dass einer der beiden künftigen Zugänge zum Dorfplatz – der von der Engelsgasse aus – nicht vollständig barrierefrei sein soll.

Ebenso bemängelte sie, dass die geplante Einfassungsmauer für den Platz aus Natursteinen bestehen soll. Sie regte mit Blick auf das Ortsbild an, Beton zu nehmen, das Baumaterial der Kirche. Laut Hicking sprechen etwa die Aufenthaltsqualität, das Alleinstellungsmerkmal der Kirche sowie technische Gründe gegen eine Betonmauer.

SPD-Mann Marx kritisierte, dass der Dorfplatz nicht noch einmal im zuständigen Ausschuss erörtert wurde. Ihm seien Grundsatzfragen wichtig, die noch nicht vollständig gelöst seien. Marx bezog sich auf die Frage, wo Gottesdienstbesucher oder Besucher von Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle künftig parken sollen.

Zur Begründung seiner Neinstimme erläuterte er, dass es sich bei dem Areal um „nichts mehr als einen Parkplatz“ handele, der an zwei bis vier Tagen für Feste gebraucht werde. „Es handelt sich nicht um einen Dorfplatz“, sagte Marx weiter – und erntete ein von Schölgens durch den Ratssaal gerufenes „Schwachsinn“.

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