Fremdenverkehrsabgabe Hoteliers in Bad Neuenahr befürchten Ungerechtigkeiten

BAD NEUENAHR · Die Hoteliers der Kreisstadt sind wegen der Pläne der Stadt, die Fremdenverkehrsabgabe neu zu strukturieren und insbesondere auf weitere Schultern zu verteilen, verunsichert. Befürchtet wird eine Beitragsungerechtigkeit. Ehrlichkeit werde mit höheren Abgaben bestraft.

"Wir wollen keine Konfrontation. Aber die Stadt soll uns mal sagen, was genau sie beabsichtigt", so Manfred Gangnus vom Seta-Hotel, in dem sich kürzlich ein aus Vertretern der Gastro-Szene bestehender Arbeitskreis mit der Fremdenverkehrsabgabe beschäftigte. Dass auch in Zukunft ein derartiger, zweckgebunden für den Fremdenverkehr verwendeter Obolus abverlangt werde, sei völlig in Ordnung, so die Hoteliers.

"Wir sind aber nicht dazu da, Löcher im Haushalt der Stadt zu stopfen", erklärte Gangnus, der auf die Bedeutung und Investitionskraft seiner Branche, nicht zuletzt aber auch als Job-Motor, in der Region hinwies. Es müsse die Frage gestellt werden, wie belastbar die Branche noch sei. Bürgermeister Guido Orthen (CDU) solle verlässliche Zahlen vorlegen, damit die Hoteliers die Größenordnung, die Orthen als Einnahme vorschwebt, in Erfahrung bringen könnten.

In unguter Erinnerung habe man, so ergänzte Arbeitskreismitglied Rolf Deißler, dass Orthen offensichtlich eine generelle prozentuale Festlegung bei der Fremdenverkehrsabgabe durchsetzen wolle, den "Vorteilssatz". Jeder Gewerbebetrieb in der Kreisstadt könne so mit einem festgeschriebenen Prozentsatz von seinen Umsätzen an der Abgabe beteiligt werden, da nahezu jeder Betrieb in der Kurstadt Umsätze aus dem Fremdenverkehr generiere.

Deißler, der auch Ratsmitglied in der Kreisstadt ist und mehrere Ferienwohnungen betreibt, sieht Tor und Tür für Beitragsungerechtigkeiten geöffnet.

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