Hoffnung auf eine neue Eifelblickhütte

Diese Eingabe hat sich gelohnt. Der Weg für die neue Eifelblickhütte ist gebahnt. Denn: Der Petitionsausschuss des Landtages begrüßt und unterstützt das Anliegen des Orts- und Verschönerungsvereins Selhof (OVVS), Ersatz für die abgefackelte Schutzhütte für Wanderer zu schaffen.

Hoffnung auf eine neue Eifelblickhütte
Foto: Holger Handt

Siebengebirge. Diese Eingabe hat sich gelohnt. Der Weg für die neue Eifelblickhütte ist gebahnt. Denn: Der Petitionsausschuss des Landtages begrüßt und unterstützt das Anliegen des Orts- und Verschönerungsvereins Selhof (OVVS), Ersatz für die abgefackelte Schutzhütte für Wanderer zu schaffen.

"Ich freue mich über die Nachricht des Landtags-Präsidenten und hoffe, dass wir bald loslegen können", so Vereinsvorsitzender Peter Limbach. Nachdem das Holzhäuschen am Neujahrstag 2010 von Unbekannten in Brand gesteckt worden war, hatten die Untere Landschaftsbehörde und das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft sich mit Verweis auf die Lage im Naturschutzgebiet quer gestellt, als der OVVS den Antrag auf Wiederaufbau stellte. Selbst über eine kleinere Variante ließen sie nicht mit sich reden.

30 Hütten auf VVS-Terrain Rund 30 Hütten stehen im VVS-Wald, davon 26 im Eigentum des Verschönerungsvereins Siebengebirge, der Rest gehört dem Land. VVS-Chef Herbert Krämer: "Wir bauen keine neuen Hütten auf neuen Plätzen, sondern es handelt sich immer um eine Erneuerung." Ehrenamtliche Helfer erledigen das und kümmern sich auch so um die Pflege. Genehmigungsprobleme mit der Unteren Landschaftsbehörde habe es dabei noch nie gegeben, so der Vorsitzende.Auf Unverständnis stieß ihre Haltung besonders angesichts der zahlreichen anderen Schutzhütten im Siebengebirge, die ebenfalls im Naturschutzgebiet liegen, an denen sich bislang aber niemand störte.

Über tausend Bürger unterstützten deshalb die Forderung nach Wiederaufbau mit ihrer Unterschrift. Sie konnten nicht verstehen, dass anderswo im Siebengebirge Schutzhütten feierlich und hochoffiziell erneuert werden, aber in Selhof allerhöchstens eine Bank mit Dach gestattet würde.

Schließlich schaltete der Verein den Petitionsausschuss ein. Landtagsabgeordnete Andrea Milz aus Königswinter hatte dazu geraten. Schon beim Ortstermin mit dem Vorsitzenden des Ausschusses, Hubert Kleff, und Beamten aus dem Umweltministerium bröckelten die Fronten und keimte guter Wille bei den Vertretern der Unteren Landschaftsbehörde beim Rhein-Sieg-Kreis und des Regionalforstamtes auf.

Und so heißt es nun auch in dem Schreiben: "Der Ausschuss hat zur Kenntnis genommen, dass die prinzipielle Bereitschaft der Landschaftsbehörde zur diesbezüglichen Befreiung gegeben ist und geht davon aus, dass die zuständigen Gremien hierzu ihre Zustimmung erteilen werden." Klare Ansage nach Siegburg und Eitorf.

Wenngleich: Eine Beschlussmitteilung des Petitionsausschusses hat lediglich empfehlenden Charakter. Aber im Regelfall halten sich die "Streithähne" daran. Zumal auch das Ministerium als Aufsichtsbehörde mit dem Petitionsausschuss auf einer Linie liegt, dürfte für den Verschönerungsverein nichts mehr schiefgehen.

Die Befürchtung, eine Hütte könnte Leute zum Feten feiern anlocken, war ein Grund gewesen, um den OVVS-Antrag abzubügeln. Der Brief aus dem Landtag trifft auch dazu eine Aussage: "Zwischen allen Beteiligten besteht Einvernehmen, dass die Hütte in den Maßen fünf mal drei Metern zum Verweilen und nicht zum Feiern einladen soll.

Die Einhaltung dieses Zieles wird sowohl vom Orts- und Verschönerungsverein als auch von den zuständigen Behörden gemeinsam verfolgt." Bemerkenswert: Damit die Eifelblickhütte ihren Namen auch wieder verdient, sollen die zuständigen Stellen "Maßnahmen zur Verbesserung des Ausblicks" treffen, hat der Petitionsausschuss angeregt.

Ein Architekt erarbeitet für den OVVS jetzt unentgeltlich einen Entwurf für den Neubau. Die Vermittlerfunktion zwischen dem Selhofer Verein und den zuständigen Stellen hat die Stadt übernommen.

Dass der Orts- und Verschönerungsverein sich seit vielen Jahren engagiert, hat offensichtlich Eindruck bei den Landtagsabgeordneten gemacht. "Der Ausschuss begrüßt ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement des Vereins und erwartet von allen beteiligten Behördenvertretern konstruktive Unterstützung", durften alle Beteiligten nachlesen.

Für eine Stellungnahme, wie diese Unterstützung aussehen könnte, war bei der Unteren Landschaftsbehörde und beim Forstamt am Mittwoch niemand erreichbar. Der Petitionsausschuss will über den Fortgang in Sachen Eifelblickhütte jedenfalls unterrichtet werden. "Der Kampf hat sich gelohnt", sagt Peter Limbach". "Wir hoffen, dass wir die Hütte vor dem Beginn der Brutzeit im nächsten Jahr bauen können."

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