Hochwasser: Godesberger Feuerwehr bietet Hilfe an

Partnerschaft mit Wache im österreichischen Schwertberg seit 1965

Bad Godesberg. (nfz) Sintflutartige Regenfälle haben weite Teile Österreichs in Überschwemmungsgebiete verwandelt. In Schwertberg in Oberösterreich, rund 30 Kilometer von Linz entfernt, schwoll die durch den Ort fließende Aist so schnell an, dass den Einwohnern keine Zeit blieb, sich in Sicherheit zu bringen. Zahlreiche Keller sind überflutet, viele Häuser an der Aist unterspült, die Telefonverbindungen waren unterbrochen, der Ort eine Zeitlang von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Nachrichten von den katastrophalen Zuständen in Schwertberg lösen bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Godesberg besonderes Mitgefühl aus.

Seit 1965 nämlich existiert eine Partnerschaft zwischen den Feuerwehren in Bad Godesberg und Schwertberg. Damals wurde beim internationalen Feuerwehr-Zeltlager in Duisdorf, an dem die neu gegründete Jugendfeuerwehr Godesberg mit ihrem Leiter Werner Henk teilnahm, den Godesbergern die Gruppe aus Schwertberg als Partner zugeteilt.

Es folgten etliche Partnerschaftsbesuche, aus denen bis heute andauernde Freundschaften entstanden. Und so, wie es in Godesberg die Schwertberger Straße gibt, existiert in Schwertberg eine Godesberger Straße, an der zudem noch der Bürgermeister wohnt.

Werner Henk, von 1984 bis 1992 Löschzugführer der FF Godesberg, erkannte auf den Fernsehbildern das von den Wassermassen überschwemmte Haus seines früheren Schwertberger Amtskollegen, dort Kommandant genannt. "Seine Frau erzählte mir, dass die Öltanks im Keller aufgeschwemmt seien", so Henk, nachdem ihm eine Telefonverbindung nach Schwertberg gelungen war. Besonders bitter für den Kollegen: Er wollte demnächst Goldene Hochzeit feiern.

Land unter heißt es auch in dem Gewerbegebiet der Stadt. Ein großes Autoexportunternehmen, auf dessen Gelände circa 1000 Fahrzeuge stehen, ist "abgesoffen", so Henk, ebenso eine Firma, die Kunststoffspritzmaschinen herstellt, und eine Wellpappenfabrik, die an der Aist liegt.

Die Gedanken der Godesberger Feuerwehrleute kreisen derzeit um mögliche Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen. "Wenn wir gebraucht werden, sind wir zur Stelle", so Leo Preuß, derzeit Löschzugführer der FF Godesberg. Er konnte bis zum Freitagnachmittag noch keinen Kontakt zur Schwertberger Feuerwache herstellen.

Allerdings erfuhr er vom Feuerwehrkommandanten aus dem Nachbarort, dass Personal und Gerät ausreichend vorhanden seien. Ein Hilfskonvoi in dem rund 1000 Kilometer entfernten Ort sei demnach voraussichtlich nicht notwendig. Eher kommt wohl eine Spendensammelaktion in Betracht, vergleichbar der Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Godesbergs türkischer Partnerstadt Yalova.

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