Hertie Bad Godesberg: Stiftung und Investorengruppe "auf der Zielgeraden"

Kaufvertrag könnte nach Klärung der letzten Details Anfang August unterzeichnet werden - Kölner Investor GEG würde Kaufhaus abreißen und dreigeschossigen Neubau errichten

  Die Skizze zeigt  den Entwurf des Architektenbüros Professor Huth und Partner zu den Neubauplänen des Kölner Investors GEG aus Richtung Theaterplatz. In der Mitte ist der gläserne Kegel über der geplanten Passage zur Brunnenallee zu erkennen.

Die Skizze zeigt den Entwurf des Architektenbüros Professor Huth und Partner zu den Neubauplänen des Kölner Investors GEG aus Richtung Theaterplatz. In der Mitte ist der gläserne Kegel über der geplanten Passage zur Brunnenallee zu erkennen.

Bad Godesberg. Die Karg''sche Familienstiftung, vormals Hertie-Stiftung und Noch-Eigentümerin des ehemaligen Bad Godesberger Hertie-Kaufhauses, befindet sich bei den Verkaufsverhandlungen mit der holländischen Investorengruppe ING (Internationale Nederlanden Group) "auf der Zielgeraden". Das bestätigte der Bevollmächtigte der Stiftung, Philipp Jungblut, unserer Zeitung auf Anfrage.

Die Verhandlungspartner seien zurzeit dabei, die letzten Details des Vertrages auszuformulieren. Wenn die Entscheidungsgremien der Stiftung in Frankfurt und der niederländischen Unternehmensgruppe in Den Haag ihre Zustimmung erteilen, könne der Verkauf des Gebäudekomplexes am Fronhof spätestens Anfang August beim Notar perfekt gemacht werden. Die Geschäftsführung der ING Real Estate Germany GmbH in Frankfurt, 100-prozentige Tochter des holländischen Konzerns, wollte sich zum Stand des Verfahrens nicht äußern.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Kölner Grundstücks Entwicklungs Gesellschaft (GEG), die sich vorwiegend auf dem Markt für Handelsimmobilien, in jüngster Zeit aber auch durch den Bau des Kölner Polizeipräsidiums einen Namen gemacht hat, ebenfalls starkes Interesse an dem Gebäudekomplex im Godesberger Zentrum bekundet hat.

Zwar hat Philipp Jungblut namens der Karg''schen Familienstiftung erklärt, dass die ING klarer Favorit unter den Verhandlungspartnern sei. Pikant ist jedoch der Umstand, dass die GEG der Stadt ein Bau- und Vermarktungskonzept vorgestellt hat, das dem Vernehmen nach der Bonner Stadtverwaltung und etlichen Entscheidungsträgern in der Kommunalpolitik städtebaulich erheblich mehr zusagt als die Pläne der Holländer.

Wie berichtet, sieht die ING-Planung eine Erweiterung anstatt der gewünschten Verschlankung des ehemaligen Kaufhauses vor.

Nach Informationen des General-Anzeigers würde die GEG, sollte sie den Zuschlag erhalten, den bestehenden Gebäuderiegel bis zur Oberkante der Tiefgarage komplett abreißen und an seiner Stelle ein lediglich dreigeschossiges Bauwerk neu errichten. In den beiden unteren Geschossen ist unter anderem ein Saturn-Markt vorgesehen, während das Obergeschoss Dienstleistern vorbehalten bleiben soll. Clou des Entwurfs, der von dem Kölner Architektenbüro Prof. Huth und Partner stammt, ist eine durchgehende Passage ("Mall") vom Fronhof zur Brunnenallee, über deren Zentrum ein gläserner Kegel das Tageslicht einfallen lässt.

Huth hatte bereits die Planung für das von dem Swisttaler Unternehmer Heinz Dieroff geplante "Bellevue" erstellt, die jedoch wegen des Insolvenzverfahrens gegen die zur Dieroff-Gruppe gehörige Volker Limbach KG inzwischen Makulatur ist.

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