Hennefer Polizei informiert Schüler über Verkehrssicherheit

19 Radler müssen defekte Zweiräder reparieren - Manches Fahrrad hält nur der Rost zusammen

Hennefer Polizei informiert Schüler über Verkehrssicherheit
Foto: Ingo Eisner

Hennef. Wer ohne Licht am Fahrrad fährt, begibt sich in Lebensgefahr. Das machte die Polizei rund 70 Schülern klar, die sie Mittwochmorgen in den frühen Morgenstunden an der Fritz-Jacobi-Straße in der Nähe des Schulzentrums kontrollierte. Mit diesen Kontrollen soll der oftmals mangelnden Verkehrssicherheit von Fahrrädern und den daraus resultierenden Unfällen entgegen gewirkt werden.

"Ihr wisst schon, wie euer Dynamo funktioniert?", fragte Roland Goy, Leiter der Hennefer Polizeiwache einige Schüler, die ohne Licht über die Fritz-Jacobi-Straße radelten. Bei vielen der rund 70 Jugendlichen, die auf dem Weg zur Schule waren, beließen es die zehn Beamten bei mündlichen Verwarnungen. Andere, deren Räder schon fast eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellten, bekamen dann allerdings doch die Macht der Ordnungshüter zu spüren.

"Die Lampe meines Fahrrades ist gerade im Moment abgefallen", erzählte ein Jugendlicher den verdutzt dreinblickenden Beamten. Nicht nur, dass die Beleuchtung an seinem uralten Fahrrad gänzlich fehlte: das rostige Gefährt gehörte aufgrund des Zustandes sowieso auf den Schrottplatz und nicht auf die Straße. Das kostete den Radler zehn Euro Bußgeld, und er will der Polizei in den nächsten Tagen bestätigen, dass er den "Oldtimer" entsorgt hat.

Relativ genervt reagierte eine Schülerin, als sie ebenfalls zur Kasse gebeten wurde. Statt eines Fahrradscheinwerfers hatte sie nur eine Birne als Beleuchtung. Kinder und Jugendliche bis 13 Jahre erhielten bei Mängeln an den Rädern eine sogenannte "Kinderowi". Diese Kinderordnungswidrigkeit kostet zwar nichts, ist allerdings den Erziehungsberechtigten vorzulegen. "Wir haben damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Die Eltern kümmern sich dann darum, dass die Fahrräder ihrer Kinder wieder verkehrssicher sind", sagte Roland Goy.

Überhaupt sei die Polizeikontrolle, die im Dezember noch einmal wiederholt werden soll, keine Schikane gegen Radler, sondern diene laut Goy der Sicherheit. "Zwar sind die Zahlen von schweren Verkehrsunfällen mit Radlern im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, dennoch muss noch einiges getan werden. Vor allem muss Radlern klar gemacht werden, in welche Gefahren sie sich begeben, wenn die Beleuchtung oder die Bremsen an ihren Fahrrädern nicht funktionieren", sagte Goy.

Dem Leiter der Hennefer Hauptwache ging dann auch noch ein Autofahrer ins Netz. Eine Scheinwerferbirne war an dessen Fahrzeug defekt und obendrein telefonierte er dreist weiter, obwohl Goy in bereits angehalten hatte. "Ein starkes Stück", sagte der Polizeibeamte. "Ich komme vom Nachtdienst, meine Frau braucht das Auto jetzt. Ich wohne nur um die Ecke", sagte der Erwischte. Goy behielt den Personalausweis als Pfand und ließ den Mann zunächst fahren, um Geld zu holen.

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