Haus der Jugendarbeit zieht nach Berlin

Rund 50 Mitarbeiter sind betroffen - Otto-Benecke-Stiftung ist als neuer Mieter am Haager Weg in Bonn im Gespräch

Haus der Jugendarbeit zieht nach Berlin
Foto: Heinz Engels

Venusberg. Schon bald werden die ersten Kisten gepackt: Für den 1. Juli plant der Verein "Haus der Jugendarbeit" am Haager Weg seinen Umzug nach Berlin. Rund 50 Mitarbeiter sind derzeit in dem bundeseigenen Gebäude neben der Jugendherberge beschäftigt. Sie verteilen sich auf vier Träger der Jugendhilfe, die unter dem Dach des Vereins zusammengefasst sind: der "Deutsche Bundesjugendring", die "Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe" (AGJ), der "Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten"(AdB) sowie die "Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz" (BAJ).

Die Kosten für den Umzug übernehme das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das die vier Institutionen entsprechend dem Kinder- und Jugendplan jährlich mit rund fünf Millionen Mark unterstützt, wie eine Sprecherin auf Anfrage des GA mitteilte. Dass die in Bonn ansässige Behörde den Umzug einer kooperierenden Organisation nach Berlin finanziert, stößt nach GA-Informationen bei Mitarbeitern auf Kritik.

Was der Umzug kosten wird, ist derzeit nicht bekannt. Wolfgang Peschel vom Deutschen Bundesjugendring schätzt die Summe für Umzug und Sozialplan auf rund 500 000 Mark. Hinzu kämen rund 2,2 Millionen Mark für den Umbau und die Renovierung der künftigen Räume am Berliner Molkenmarkt. Auch dieses Gebäude gehört dem Bund und wird an das Haus der Jugendarbeit vermietet.

Peschel hält den Ortswechsel an die Spree für notwendig: "Wir müssen dort sein, wo die Musik spielt - hier sind wir wie abgeschnitten." Peter Sieler von der AGJ sieht das ähnlich: "Wenn beispielsweise Anhörungen im Bundestag sind, dann reisen unsere Fachreferenten regelmäßig nach Berlin. Die Organisation wird immer schwieriger. Wir brauchen den direkten Kontakt zur Politik." Sieler persönlich begrüße die Entscheidung. "Meine Kollegen allerdings teilweise nicht." Einige Mitarbeiter würden sich eine neue Arbeitsstelle in der Region suchen, einige planen eine Pendellösung. Wer künftig in das Gebäude am Haager Weg einziehen wird, ist noch unklar. Laut Aussage der Sprecherin verhandle das Ministerium zurzeit mit der Otto Benecke-Stiftung an der Kennedyallee, die im Auftrag der Bundesregierung unter anderem jungen Zuwanderern Eingliederungshilfen gibt. In jedem Fall werde es wieder eine vom Bund geförderte Institution sein.

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