Hangelarer Flugplatz-Diskussion erhitzt die Gemüter

Es ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Entsprechend angespannt war die Stimmung im voll besetzten Pfarrsaal der Hangelarer Kirchengemeinde Sankt Anna.

Hangelarer Flugplatz-Diskussion erhitzt die Gemüter
Foto: Holger Arndt

Sankt Augustin. (otn) Es ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Entsprechend angespannt war die Stimmung im voll besetzten Pfarrsaal der Hangelarer Kirchengemeinde Sankt Anna. Die CDU des Sankt Augustiner Ortsteils wollte mit Bürgern über den Flugplatz Hangelar diskutieren.

Dazu hatte sie neben den CDU-Ratsmitgliedern Georg Schell und Jörg Bambeck den Prokuristen der ADAC Luftfahrttechnik (ALT), Stephan Günther, Peter Hardt, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft, Dirk Wittkamp von der Fliegergemeinschaft und Thomas Helbig, Leiter der Fliegerstaffel der Bundespolizei, aufs Podium gesetzt.

Allein diese Zusammensetzung empörte einen der Besucher: "Ich bin sicher, diese Veranstaltung bringt rein gar nichts." Da säßen vier Funktionäre, die für ihre Organisationen sprechen müssten, und zwei Politiker - er hätte sich zusätzlich einen unabhängigen Experten gewünscht.

Die Vorschläge zur Lärmminderung, die zuvor gemacht worden waren, tat ein anderer ab: "Wir erleben täglich, dass Dreiviertel dessen, was sie gerade gesagt haben, nicht stimmt." Moderator Werner Blumenthal versuchte zu schlichten: "Lärm ist eine sehr subjektive Sache." Dabei hörte es sich gar nicht so schlecht an, was die Herren auf dem Podium versicherten. Stephan Günther von ALT räumte ein, sein Unternehmen habe bei der Planung der Wartungshallen nicht gründlich genug auf den Lärmschutz geachtet. "Wir bessern nach", versprach er.

Ein erster Schritt soll die neue Positionierung der Helikopter während der Werftkontrollen sein. Überdies soll binnen eines Jahres eine schallmindernde Plattform eingebaut werden. Laut Dirk Wittkamp hat die Fliegergemeinschaft die Platzrunde mehrmals angepasst, alte, sprich lärmintensive Maschinen ersetzt und die Gyrocopter mit neuer Schalldämmung nachgerüstet sowie deren Flugzeiten mit Wirkung ab dem 1. April begrenzt.

Den Menschen, die täglich mit unterschiedlichen Lärmquellen zu kämpfen haben, wollte das nicht genügen. Seit mehr als zweieinhalb Jahren kämpfen sie für zwei Lärmmessstellen. Das Problem der Finanzierung, auf das Peter Hardt verwies, lassen sie nicht gelten.

Die Stimmung war gereizt, aggressiv der Ton. Ein Mann, der die Gemüter beruhigen wollte, wurde rüde übertönt. Zufrieden war wohl kaum jemand, als die Besucher sich nach fast drei Stunden auf den Heimweg machten. Viele haben aber die Gelegenheit genutzt, dem Ärger Luft zu machen. Dabei soll es nicht bleiben. Denn, so die Hangelarer CDU-Vorsitzende Diana Rempis: "Der Dialog wird fortgesetzt."

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