Einzelhandelskonzept auf dem Rick-Gelände Grünes Licht für Nahversorgung in Sinzig

SINZIG · Ein deutliches Votum des Sinziger Stadtrates beschließt die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums. Weiter wurde die Bilanz zur 750-Jahr-Feier präsentiert.

Die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes der Stadt Sinzig, in dem unter anderem auch die Errichtung eines Nahversorgungszentrums auf dem Rick-Gelände empfohlen wird, ist nun beschlossene Sache. Auch wurde „grünes Licht“ zum Abschluss eines städtebaulichen Vertrages gegeben, den die Stadt mit dem Bauherrn des Nahversorgungszentrums schließen soll. In diesem Vertrag werden die näheren Modalitäten zur Ansiedlung des Fachmarktzentrums, insbesondere die Kostenübernahmen, geregelt. Dies beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit.

Wie mehrfach berichtet, beabsichtigt ein Investor auf dem früheren „Rick-Gelände“ – einer derzeitigen Industriebrache – einen Aldi-, Edeka- und Rossmann-Markt zu bauen. Hinzu soll ein Getränkemarkt kommen. Insgesamt werden so 5400 Quadratmeter Verkaufsfläche in Innenstadtnähe entstehen.

Der städtebauliche Vertrag hat zum Inhalt, dass der Investor nun auf seine Kosten die gesamte Erschließung und Beplanung (Bebauungsplan/Flächennutzungsplan) des Geländes bezahlen muss, ebenso die Zufahrtsstraßen und den Bau eines Kreisels an der Kölner Straße. Bei der Abstimmung über den städtebaulichen Vertrag gab es im Rat sechs Gegenstimmen.

Der Bau eines Nahversorgungszentrums hatte in den vergangenen Monaten in Sinzig für lebhafte Diskussionen gesorgt. Es gab gar eine Unterschriftenliste mit mehr als 3000 Unterzeichnern, die sich gegen die neue Einkaufsmöglichkeit aussprachen. Insbesondere befürchten sie einen Anstieg des Verkehrs im Bereich des Dreifaltigkeitsweges. Dort befindet sich bekanntlich das Schulzentrum der Stadt.

Mit zufriedenen Mienen nahmen die Ratsmitglieder den Jahresbericht der Stadtwerke entgegen. Im Wasser- und Abwasserbereich wurde ein Gewinn von 440 000 Euro erzielt. Der Stadt fließt als Konzessionsabgabe ein Betrag in Höhe von 122 000 Euro zu. Die Bilanzsumme des Wasserwerkes: 36 Millionen Euro. Sehen lassen kann sich die Eigenkapitalquote im Abwasserwerk: Sie liegt bei 80 Prozent, wie Werksleiter Bernd Lischwé ausführte.

Der Stadtwerkechef berichtete, dass die Stadtwerke in 2016 insgesamt 3,6 Millionen Euro in Anlagen und Leitungen investiert haben. Die verkaufte Wassermenge blieb mit 775 000 Kubikmetern gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Die Wasserverluste wurden mit vier Prozent angegeben. Sie entstehen in der Regel aufgrund maroder, undichter Leitungen.

In der letzten von Bürgermeister Wolfgang Kroeger (CDU) geleiteten Ratssitzung wurde zudem Bilanz gezogen über die Feierlichkeiten zu „750 Jahre Sinzig“. 1267 hatte der Ort die Stadtrechte zugesprochen bekommen. Das war in zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt worden.

Stadtfestorganisatorin und Wirtschaftsförderin Maike Gausmann-Vollrath legte dem Rat ein eindrucksvolles Resümee vor. Man habe ein „Fest von Bürgern für Bürger“ gefeiert. Mehr als einhundert Vereine hätten sich beteiligt, 1600 Teilnehmer seien alleine beim großen Festumzug im Sommer gezählt worden.

Die Stärkung des Standortes Sinzig, die Schaffung einer lebendigen Stadt und nicht zuletzt eine Steigerung der Gästezahlen seien erklärte Ziele gewesen, die man auch erreicht habe. „Im Innenmarketing wurde eine Stärkung des Wir-Gefühls der Bevölkerung und der Ortsteile erzielt“, freute sich die Wirtschaftsförderin. Insgesamt habe man im Feier-Jahr gar den Startschuss für neue Veranstaltungsreihen geben können. „Alle umgesetzten Projekte bleiben erhalten und werden teilweise weiter entwickelt“, so Gausmann-Vollrath. Nun wolle man die geschaffenen innerstädtischen Netzwerke weiter stärken.

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