"Ein Sieg für Hersel" Gewerbegebiet Süd hat jetzt Ortsschilder für Hersel

Bornheim-Hersel · Während im Roisdorfer Teil des Gewebegebietes Bornheim-Süd schon seit zwölf Jahren entsprechende Schilder stehen, war der übrige Teil dieses Gewerbegebietes lange unbeschildert. Ratsherr Prinz freut sich, dass die Stadt im Gewerbegebiet Süd diesen Umstand endlich ändert.

Die Grenze verläuft zwischen Sitzgarnituren und Einbauküchen. Irgendwo im großen Möbelhaus im Gewerbegebiet Bornheim-Süd. Es handelt sich um die Grenze zwischen den Gemarkungen Roisdorf und Hersel. Weil viele Menschen irrtümlicherweise meinen, die Autobahn markiere die Grenze zwischen den beiden Orten, wird das Gewerbegebiet oft fälschlicherweise Roisdorf zugeschlagen, obwohl große Teile doch zu Hersel gehören.

Dies war dem Herseler CDU-Vorsitzenden und Ratsherrn Rüdiger Prinz seit langem ein Dorn im Auge. Und so beantragte er im Herbst 2018 bei der Stadt Bornheim, die Zugehörigkeit des östlichen Teils des Gewerbegebiets zu Hersel durch die Aufstellung von Ortseingangsschildern zu dokumentieren.

Der Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss war einstimmig, die Stadt hat die Schilder jetzt installiert - sehr zur Freude von Rüdiger Prinz.

Während an der Raiffeisenstraße, also im Roisdorfer Teil des Gewebegebietes Bornheim-Süd, schon seit zwölf Jahren Ortsschilder "Roisdorf" stehen, so war der übrige Teil dieses Gewerbegebietes lange unbeschildert.

Elf Jahre hat Prinz für diese Ortsschilder gekämpft. Er regte bereits im Mai 2008 an, dass die Stadt Bornheim doch auch den Herseler Teil des Gewerbegebietes mit Ortsschildern versehen möge. Prinz, obwohl damals schon CDU-Mitglied, erhielt bei seinem Anliegen seinerzeit keine Hilfestellung vom Ortsverband, dem er seit 2013 selbst vorsteht.

So konnte sich Prinz 2008 nur an den Bürgerausschuss wenden und sein Anliegen mündlich vorbringen. In der Bürgerversammlung am 11. September 2008 wollte man Prinz die Ortsschilder nicht zugestehen, man sah von Seiten der Verwaltung keine Notwendigkeit. Auf den Hinweis, dass Baugebiete in der Gemarkung Hersel mit "Ro" (für Roisdorf) gekennzeichnet seien, ging man zunächst nicht ein, um bei einer Nachfrage von Prinz zu behaupten, dass dies so durchaus richtig sei. Prinz jedoch war gut vorbereitet und brachte Kopien von Karten mit, die er 2004 erhalten hatte.

Im Zuge seiner Recherchen machte Prinz die historischen Herseler Gemarkungskarte von 1891 im Archiv des Rhein-Sieg-Kreises im Siegburger Kreishaus ausfindig und stellte dabei weiter fest, dass sich die Gemarkungsgrenzen im Laufe der Zeit kaum geändert hatten und der gesamte Autobahnabschnitt inklusive der Abfahrten und ein großer Teil westlich der Autobahn innerhalb der Gemarkung Hersel liegen.

Kopien dieser Karten legte Prinz am 11. September 2008 dem Bürgermeister sowie dem Bürgerausschuss vor und sprach davon, dass das, was da im Gewerbegebiet Bornheim-Süd passiere, "eine Annektierung von Hersel" sei (Der GA berichtete damals).

Die Ortsschilder erhielt Prinz damals allerdings noch nicht, jedoch kam die Stadt nicht umhin, im Zusammenhang mit dem Baugebiet Ro.18 und Ro18.1 stets den Zusatz "in der Ortschaft Hersel" hinzuzufügen. "Ro" war zwar falsch, aber dennoch rechtskräftig und konnte nicht mehr in "He"geändert werden.

Noch als Bundeswehrstudent übernahm Prinz 2013 den CDU-Ortsverband der Rheinorte und wurde 2014 mit fast 47 Prozent der Stimmen direkt in den Stadtrat gewählt. Prinz machte in einem Wahlvideo zusammen mit Stefan Großmann kein Geheimnis daraus, dass die "rechtmäßige" Beschilderung des Herseler Teils des Gewerbegebietes Bornheim-Süd eines der Anliegen sein werde, die er durchsetzen wolle.

Am 28. November 2018 beantragte Prinz im Stadtentwicklungsausschuss ein straßenverkehrsrechtliches Anhörverfahren bezüglich der Beschilderung des Gewerbegebietes Bornheim-Süd. Prinz ist jetzt zufrieden: "Nur neun Monate nach dieser Sitzung, aber über zehn Jahre nach dem ersten Anlauf steht nun Hersel, wo gemäß Hauptsatzung der Stadt Bornheim auch Hersel zu stehen hat."

Und der hartnäckige Herseler sagt weiter: "Ich möchte keine Bevorzugung der Rheinorte, ich möchte aber eine Gleichbehandlung. Das Gefühl der Vernachlässigung kommt nicht von ungefähr. Warum musste ich über ein Jahrzehnt für eine Beschilderung kämpfen, die selbstverständlich sein sollte, wohingegen Roisdorf sofort beschildert wurde?"

Prinz verbucht die Beschilderung als "Sieg für sich und seinen Ort", allerdings ist er auch der Meinung, dass dies schneller hätte geschehen können, "wenn mehr Herseler in Parteien Mitglied, besser noch kommunalpolitisch aktiv wären". Auch mit Blick auf andere Projekte wie etwa den Rheinsprinter, analog zum eingeführten Berghüpfer in den Vorgebirgsorten, so Prinz, sei dies von Vorteil.

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