Voraussetzung: Teilnehmer müssen mindestens 23 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren heroinabhängig sein. Gesucht sind Personen, die täglich intravenös Heroin oder trotz Substitutionsbehandlung weiter Heroin konsumieren. Außerdem müssen sie seit mindestens einem Jahr in Bonn wohnen. Mit der "Heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger" - unter diesem Titel läuft die Studie - soll geprüft werden, "wie Heroin als Arznei für Schwerstabhängige eingesetzt werden kann", so Schwaab. Hinzu komme eine psychosoziale Begleitung.

Ziel sei es, die körperliche, psychische und soziale Situation kranker Süchtiger zu verbessern. Ihnen soll geholfen werden, den Heroinkonsum zu verringern und soziale Kontakte auch außerhalb der Szene zu knüpfen. Letztlich soll er wieder arbeitsfähig und von der Droge loskommen. Die sieben an der Studie beteiligten Städte erhoffen sich auch einen Rückgang der Beschaffungskriminalität.

In Bonn leitet Professor Dirk Lichtermann vom Universitätsklinikum in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk die Studie, die vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurde. Von den 100 Probanden sollen 50 Heroin, die anderen 50 Methadon erhalten. Die heroingestützte Behandlung dauert zunächst zwei Jahre, die mit Methadon ein Jahr. "Danach haben die Teilnehmer der Methadongruppe die Chance, auf frei werdende Plätze in der Heroingruppe nachzurücken", sagte Professor Lichtermann am Freitag.

Ab Montag ist der Prüfarzt montags bis freitags von 16.30 bis 18.30 Uhr im Gesundheitsamt erreichbar, auch unter der Hotline (0228) 77 39 80, 15.30 bis 16.30 Uhr.