Villa Bellestate Holzweiler Geschwister ten Hagen ernten Bravo-Rufe beim Gastspiel

HOLZWEILER · Wenn die Landesstiftung Villa Musica einlädt, ist stets Hochkarätiges zu erwarten. So auch beim Frühlingskonzert in der Holzweiler Villa Bellestate innerhalb der Villa-Musica-Reihe "Musik in Burgen und Schlössern". Es gastierte das TenHagen-Quartett beim Grafschafter Kunstverein, und die Resonanz von weit mehr als 120 Gästen, darunter auch einige Kinder, sprengte beinahe das Fassungsvermögen des Musiksalons im Domizil der Familie Maerker.

 Musikalische Geschwister: Das TenHagen-Quartett beim Frühlingskonzert.

Musikalische Geschwister: Das TenHagen-Quartett beim Frühlingskonzert.

Foto: Martin Gausmann

Die Zuschauer erlebten einen kammermusikalischen Vortrag von vier Geschwistern, die auch solistisch bereits gefragte Instrumentalisten sind: Kathrin und Leonie ten Hagen haben es zu meisterlichem Können auf der Geige gebracht, ihre Brüder Borge und Malte auf Bratsche und Cello.

Zum gemeinsamen Vortrag hatten die jungen Musiker entsprechend Streichquartette ausgewählt: Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquartett G-Dur, KV 387, Felix Mendelssohns Streichquartett Es-Dur und Maurice Ravels Streichquartett F-Dur.

Dabei überzeugten die ten Hagens mit erstaunlicher musikalischer Sensibilität und Reife. Von den vier Sätzen des Mozart-Quartetts beeindruckte besonders der dritte, ein Andante cantabile, das so sanglich wie sonst eher selten dargeboten wurde. Insgesamt wählte das Quartett relativ gemäßigte Tempi, nichts wurde überstürzt genommen, und immer wieder gefiel die feine dynamische Abstufung zwischen forte und piano, die auch bei der Interpretation Mendelssohns hervortrat.

Es war insgesamt ein einfühlendes und vermittelndes Musizieren. "Mendelssohn pur" war der zweite Satz, die Canzonetta, und dass sie auch ordentlich zupacken können, demonstrierten die Geschwister im vierten Satz: Molto allegro e vivace. Bei Ravels Komposition war es bereits der erste Satz, der eigentlich alles aussagte.

Mit lieblichem Spiel ließ das Quartett spanischen Zauber zutage treten in dem Stück des Komponisten, der in den Pyrenäen nahe der spanischen Grenze geboren wurde. Diese spanischen Klänge waren unterschwellig auch in den weiteren Sätzen auszumachen, bei denen die vier Geschwister neben ihrer Musikalität erneut ihr prägnantes Rhythmusgefühl zum Ausdruck brachten.

Der Beifall war groß und mit Bravo-Rufen durchsetzt. Zum Dank spielte das TenHagen-Quartett als Zugaben noch einmal Mozart sowie eine Serenade von Hugo Wolf.

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