Gesamtschule Alfter: Förderverein nimmt Kreis in die Pflicht

Juristen-Gutachten zeigt: Start zum Schuljahr 2010/2011 "eindeutig aussichtslos"

Alfter. Zurück in den Wartestand: Der für das Schuljahr 2010/2011 angepeilte Start der Gesamtschule Alfter im Gebäude der Hauptschule Oedekoven ist "eindeutig aussichtslos".

"Wir haben auch keine Chance, eine Klage im Eilverfahren als Reaktion auf das Schreiben der Bezirksregierung zu erheben", fasste Bürgermeister Rolf Schumacher am Montag die juristische Stellungnahme des von der Gemeinde beauftragten Fachanwalts für Verwaltungsrecht, Christian-Dietrich Bracher, zusammen.

Der Grund ist, dass es sich bei dem Brief aus Köln lediglich um ein Anhörungsschreiben, nicht aber um eine Ablehnung des im September gestellten Errichtungsantrags handelt. In der Folge sind Ergänzungen möglich, um Bedenken der Bezirksregierung auszuräumen.

Das ausschlaggebende Argument aber und damit "entscheidend" für die Bezirksregierung sei die finanzielle Lage der Gemeinde, um die es angesichts eines Nothaushalts nicht zum Besten steht. Wie Bracher betont, ist dem Schulträger, sprich der Gemeinde, eine "Genehmigung zwingend zu versagen", wenn diesem die "notwendige Verwaltungs- und Finanzkraft fehlt", um etwa Gebäude, Einrichtungen, Lehrmittel und das für die Schulverwaltung nötige Personal zu stellen.

Eine "Option" doch noch eine Gesamtschule zu errichten, sieht Bracher in einer gemeinsamen Schulentwicklungsplanung mit Nachbargemeinden.

"Ich bin ernüchtert, aber ich gebe nicht auf", reagierte Schumacher auf die Einschätzung des Fachanwalts. Die weitere Marschrichtung will er allerdings erst am Donnerstag, 14. Januar, 18 Uhr in einer Sondersitzung mit den Ratsmitgliedern im Oedekovener Rathaus festlegen.

Für Martina Salchow, Vorsitzende des Fördervereins Gesamtschule Alfter, ist nun der Punkt erreicht, wo auch höhere Ebenen gefragt sind. Schließlich lasse sich der Bedarf einer Gesamtschule, die seit 2007 Thema ist, nicht weg diskutieren.

"Da nicht nur die Gemeinde Alfter, sondern auch die Bezirksregierung und der Kreis in der Pflicht der 117 Eltern stehen, die bei der Befragung im Juni 2009 ihr Bedürfnis nach einer Gesamtschule in Alfter für das kommende Schuljahr angemeldet haben, sollten alle drei in enger Kooperation miteinander mögliche Lösungswege ausloten und die notwendigen Schritte zur Errichtung der Gesamtschule zum kommenden Schuljahr zügig tätigen", unterstreicht Salchow.

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