Rheinbach Gesamtschul-Kooperation mit Alfter ist vom Tisch

RHEINBACH · Die Rheinbacher CDU strebt weiter die Einrichtung einer Gesamtschule an. Das erklärte der Fraktionsvorsitzende Bernd Beißel am Dienstag, als er mit Bürgermeister Stefan Raetz eine Zwischenbilanz über die Wahlperiode präsentierte. Auch bei den anderen Fraktionen sehe er den eindeutigen Trend, für das Schuljahr 2013/14 einen neuen Anlauf zu nehmen.

Zum kommenden Schuljahr kann die Schulform nicht eingeführt werden, weil während des Aufnahmeverfahrens nicht genug Schüler-Anmeldungen eingingen. Die Fraktionen haben das Scheitern inzwischen in kleiner Runde diskutiert. "Wir sind in Zeitnot geraten, deshalb konnten wir die Dinge nicht so erklären, wie es eigentlich nötig gewesen wäre", sagte Beißel.

Zudem seien unentschlossene Eltern in letzter Minute durch den Rechtsstreit um die Gesamtschule verunsichert worden. Der Staatsrechtler Christian Hillgruber hatte gegen den zugrundeliegenden Ratsbeschluss geklagt, ohne Erfolg. Auch an den weiterführenden Schulen gab es teils heftige Kritik an den Gesamtschulplänen.

"Wir werden diesmal andere Wege beschreiten", sagte Beißel weiter. Raetz und ihm schwebt eine Machbarkeitsstudie über den Umbau der Schullandschaft vor. "Wir werden sicherlich auch alternative Schulformen wie die Sekundarschule prüfen", sagte der Bürgermeister.

Beißel machte keinen Hehl daraus, dass er aus pädagogischen Gründen die Gesamtschule als "etablierte und entideologisierte Schulform" favorisiere. Die CDU wolle neben starken Gymnasien eine zweite Säule, die längeres gemeinsames Lernen, das Abitur nach neun Jahren und die Förderung praktisch begabter Schüler verbinde.

"Es soll aber nicht das Gefühl entstehen, dass die Politik etwas aufzwängt", so Beißel. Die Eltern, die eine Gesamtschule wünschten, müssten aktiviert werden und eigene Initiativen starten. Im Raum stehen zudem eine externe Moderation und ein Informationsangebot für Eltern, denen zum Beispiel Informationsfahrten zu bestehenden Gesamtschulen ermöglicht werden könnten.

"Wir müssen weg von einer rein politisch gesteuerten Diskussion", meinte auch Raetz. Die von der Bezirksregierung ins Spiel gebrachte Gesamtschul-Kooperation mit Alfter ist inzwischen vom Tisch. "Eine Schule mit zwei Standorten würde keinem etwas bringen", so Raetz. "Es fährt kein Schüler von Alfter nach Rheinbach und umgekehrt."

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