Gemeinderat berät Bau eines Einkaufszentrums

Investor plant, an der Landesgrenze zwischen Bad Honnef und Rheinbreitbach einen Lidl-Markt und weitere Einzelhandelsgeschäfte zu realisieren - Planer stellt Projekt am Montag vor

  Ein Einkaufszentrum  könnte auf diesem Areal in Rheinbreitbach entstehen. Konkrete Pläne beschäftigen am Montag den Ortsgemeinderat.

Ein Einkaufszentrum könnte auf diesem Areal in Rheinbreitbach entstehen. Konkrete Pläne beschäftigen am Montag den Ortsgemeinderat.

Foto: Handt

Rheinbreitbach. Geht es nach dem Willen der ImmoKonzept GmbH, dann wachsen Bad Honnef und Rheinbreitbach bald zusammen. Zumindest im Wortsinn: An der Landesgrenze - auf dem privaten, früheren Gärtnerei-Areal - plant der Investor aus Osnabrück den Bau eines Einkaufszentrums mit Lebensmittelmarkt und diversem Einzelhandel.

Am Montag ab 19 Uhr wird sich der Ortsgemeinderat in der Gaststätte "Zur Mühle" mit dem Antrag beschäftigen. Wie Bürgermeisterin Ulrike Jossen bestätigte, stellen Investor und Planer ihr Projekt vor. Ein Projekt, so gab sich Jossen am Sonntag zuversichtlich, dass im Ort auf breiten Konsens stoßen könnte: "Als gute Ergänzung dessen, was wir haben."

Hintergrund: Das Gelände an der Hauptachse zwischen Honnef und Rheinbreitbach hat schon vor Monaten das Interesse eines Investors erregt. Unter anderem ist an den Bau eines Lidl-Marktes gedacht. Mit dem Ansinnen, neben Rottbitze auch im Honnefer Tal sesshaft zu werden, war Lidl gescheitert. Auf einer Ladenfläche von rund 3 000 Quadratmetern sollen nun den aktuellen Vorstellungen der Firma ImmoKonzept folgend, einen Steinwurf vom Gewerbestandort Honnef-Süd entfernt, in Rheinbreitbach neben Lidl auch Geschäfte für Oberbekleidung, Schuhe, Babyausstattung sowie eine Bäckerei angesiedelt werden.

In Teilen ähnlich gelagerte Ansinnen scheitern im Honnefer Süden übrigens aufgrund der so genannten "Kölner Liste", die innenstadtrelevante Sortimente untersagt. Auf dem Rheinbreitbacher Areal sollen zudem 112 Parkplätze entstehen, so jedenfalls weist es die Vorlage für den Ortsgemeinderat aus.

Genährt wird Jossens Zuversicht auf positive politische Wertung durch die Tatsache, dass Orts- und Verbandsgemeinde bereits eine Reihe Vorgespräche mit Investor und Planer geführt haben: Der erste Planentwurf, der dem jetzt vorliegenden Antrag vorausgegangen sei, sei "gründlich abgeklopft worden", sagte Jossen am Sonntag.

Grundsätzlich gilt: Umgesetzt werden solle ein so genannter vorhabenbezogener Bebauungsplan - ein Plan also, der sich einzig und allein auf dieses bestimmte Projekt bezieht. Zwar unterliegt auch ein solcher B-Plan sämtlichen bau- und planungsrechtlichen Vorgaben. Er hat allerdings unter anderem den Vorteil, dass der Gemeinde selbst keine Kosten entstehen; vielmehr wird ein entsprechender Vertrag mit dem Investor geschlossen.

Das gilt laut Jossen auch für die Frage der Erschließung, die ebenfalls Gegenstand der Vorüberlegungen gewesen sei. Gedacht ist daran, dass der Investor als Zufahrt zum neuen Einkaufszentrum auf der Hauptstraße eine Linksabbiegerspur baut. Auch an Geh- und Radweg sowie entsprechende Beleuchtunng und Abwasseranlagen wurde gedacht. Auf diesen Punkt legt Jossen ganz besonderen Fokus: In den Gesprächen mit dem Investor sei "großer Wert darauf gelegt worden", dass das neue Einkaufszentrum "keine Konkurrenz für den Innerort darstellt".

Zwar seien Fragen des Sortiments noch nicht endgültig geklärt; jedoch bestehe Einvernehmen mit dem Unternehmen, dass hier Einfluss genommen wird. Laut Investor sind Standort und Infrastruktur für das Vorhaben geeignet - trotz, so heißt es in der Rats-Vorlage, "Konkurrenz der Anbieter in Bad Honnef-Süd". Zur Zeitschiene der Realisierung lässt sich laut Jossen noch nichts sagen. Allerdings strebe der Investor diese offenkundig "so schnell wie möglich" an.

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