EM-Viertelfinale Gefeiert und gelitten wird gemeinsam

SIEGBURG · Eins steht fest: Egal, wer Freitagabend ins Halbfinale der Europameisterschaft einzieht: Paula und Michail Tsapanidis trösten sich gegenseitig. Denn natürlich drückt Paula den Deutschen die Daumen, während ihr Mann Michail, waschechter Grieche, dem Team seines Heimatlandes die Stange hält.

 Paula und Michail Tsapanidis freuen sich auf die Begegnung Deutschland gegen Griechenland Freitagabend.

Paula und Michail Tsapanidis freuen sich auf die Begegnung Deutschland gegen Griechenland Freitagabend.

Foto: Clausen

"Und die Fahne schwingt", flachst der 51-Jährige. Die gehört nämlich Freitagabend in Reichweite des Sofas, auf dem das Siegburger Paar das Spiel verfolgen wird.

"Ich gucke auch ansonsten gerne Fußball", so Maschinenschlosser Michail. "Noch vor Beginn des Turniers habe ich ehrlich gesagt gedacht, die deutsche Mannschaft sei auf jeden Fall klarer Favorit. Aber rückblickend auf das, was Lahm und Co. bis jetzt geboten haben, sehe ich durchaus Chancen für meine Jungs." Ein 2:1 für Hellas' Truppe tippt er.

Genau anders herum wird es sein", ist Paula überzeugt. Sie hat sogar konkrete Anweisungen für Bundestrainer Jogi Löw: "Also, der Gomez, der mag ja ganz gut sein, aber insgesamt finde ich ihn zu schwerfällig, der hält doch keine 90 Minuten mehr durch." Miroslav Klose solle den bisherigen dreimaligen Torschützen spätestens in der zweiten Halbzeit ersetzen. "Dann geht das Viertelfinale mindestens mit zwei Toren für uns aus." Eins lässt sie den Griechen - immerhin:

"Die Motivation der griechischen Mannschaft ist eine ganz besondere", so Michail. Gerade vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Lage wisse die Mannschaft, dass sie mit einem Sieg Freitagabend auf dem grünen Rasen von Danzig elf Millionen Griechen in ihrer Heimat eine Riesenfreude machen könnte. Georgios Samaras, der sonst für Celtic Glasgow kickt, ist Michails liebster Spieler. "Der hat die Russen schon ganz schön beschäftigt beim letzten Spiel." Er weiß, dass die Hellenen mit 1:0 dank eines Tores von Georgios Karagounis überraschend gewannen.

"Falls das wieder passiert, gehe ich vielleicht doch noch einen Ouzo bei unseren griechischen Freunden trinken", sagte seine Gattin. Denn gefeiert und gelitten wird bei den Tsapanidis' auf jeden Fall gemeinsam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort