Gedenkkreuz in Merten demoliert

In der Nacht haben bisher Unbekannte auf dem Heinrich-Böll-Platz ein Gedenkkreuz aus dem Betonfundament gerissen und auf dem Parkplatz liegen gelassen. Das Kreuz erinnert an die 14-jährige Sabine Pamin.

Gedenkkreuz in Merten demoliert
Foto: Roland Kohls

Bornheim-Merten. In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben bisher Unbekannte auf dem Heinrich-Böll-Platz in Merten ein Gedenkkreuz aus dem Betonfundament gerissen und auf dem Parkplatz liegen gelassen. Das Kreuz erinnert an die 14-jährige Sabine Pamin, die bei einem Rollerunfall am 11. Mai 2002 ums Leben kam.

"Warum machen Menschen so etwas?" Inge Pamin (54), die Mutter des Mädchens, ist fassungslos und wütend zugleich. Sie versteht nicht, wie man so wenig Respekt vor dem Andenken eines Menschen haben kann. "Das frisst mich auf, ich muss etwas tun", beschreibt sie ihre ersten Gefühle, nachdem sie von dem Vorfall erfahren hat.

Deshalb hat sie nicht nur Strafanzeige bei der Polizei gestellt, sondern war am Montagmorgen auch zu Besuch in der Franziskus-Schule gegenüber dem Heinrich-Böll-Platz. Dort hat sie die Zehntklässler darum gebeten, sich umzuhören, ob sich jemand mit dieser sinnlosen Tat brüstet.

150 Euro Belohnung hat Inge Pamin ausgesetzt für denjenigen, der ihr den Namen des oder der Täter nennen kann. Auch Ortsvorsteher Hans Gerd Feldenkirchen ist entsetzt. Außer dem Kreuz, das der Großvater des Mädchens, Hubert Schlösser (76), in Erinnerung an seine Enkelin angefertigt hat, wurde auch eine Sitzbank im Wartehäuschen der Bushaltestelle am Dorfplatz zerstört. "Der Dorfplatz ist immer wieder verdreckt, überall liegen Scherben herum.

Das ist wahrlich kein Aushängeschild für Merten", klagt Feldenkirchen. Bis vor zwei Jahren hatten Anwohner sich des Platzes angekommen und ihn einmal in der Woche gesäubert. Als sich dennoch nicht änderte, verlief das Engagement im Sande. Der Dorfplatz ist ein beliebter Jugendtreff. Doch viele Anwohner stört es, dass morgens oft Scherben über den ganzen Parkplatz verstreut sind und Abfall zurückgelassen wird.

Und was sagt die Stadtverwaltung dazu? Laut Ulrich Rehbann von den Bornheimer Stadtbetrieben soll die Bank schnell repariert werde. "Alle Dorfplätze werden turnusmäßig einmal die Woche angefahren und gereinigt. Für kürzere Intervalle fehlen uns einfach die Kapazitäten", sagte er auf Anfrage.

Inge Pamin kann den Vandalismus immer noch nicht fassen. "Nach dem, was ich alles nach dem Unfall gesehen habe, empfinde ich eine solche Tat als entehrend", sagt sie. Noch gut kann sie sich daran erinnern, wie das Kreuz seinerzeit mit Freunden und Verwandten an der Unfallstelle aufgestellt und von Pastor Christoph Jansen eingesegnet wurde. Wer in der Nacht von Samstag auf Sonntag etwas beobachtet hat, soll sich unter der Rufnummer (02 28) 150 beim Kriminalkommissariat 44 melden.

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