WLAN in Bad Honnef Freies Surfen in der City

Bad Honnef · Mehrere Geschäfte in der Innenstadt bieten ihren Kunden schon den kostenlosen Service an. Wirtschaftsförderin Johanna Högener will weitere Teilnehmer werben, denn das Netz soll noch wachsen.

 Überall freies WLAN: Die Stadt möchte das Freifunknetz – hier aufgenommen in der Buchhandlung Werber – ausbauen.

Überall freies WLAN: Die Stadt möchte das Freifunknetz – hier aufgenommen in der Buchhandlung Werber – ausbauen.

Foto: Frank Homann

Die Freifunk-Gemeinde wächst. In Rheinbach realisiert bereits eine eigens gegründete Initiative den frei zugänglichen und kostenlosen Internetzugang, in Hennef verzeichnet eine Freifunk-Community bereits 160 Router. Ganz so weit ist man in Bad Honnef freilich noch nicht. Johanna Högner, Büroleiterin und Wirtschaftsförderin im Rathaus, hofft aber, dass nach dem ersten Aufschlag jetzt immer mehr Anbieter ins Boot steigen werden.

Nach der Stadtinformation am Rathausplatz haben sich bislang die Cafés der Bäckerei Welsch, E Taxi 3344, das Eiscafé Belluno und die Buchhandlung Werber der Freifunk-Initiative angeschlossen, teilt die Stadt mit. Mit Hilfe von Andre Ferrier, Inhaber der Agentur Mattus für Netzdienste, seien die Router installiert worden.

Für Ulrike Helmling, Mitinhaberin der Buchhandlung Werber, liegen die Vorteile auf der Hand: „Das passt zu unserer Buchhandlung, wir bieten auch E-Books an, sind online präsent. Außerdem muss man mit der Zeit gehen.“ Das gelte vor allem auch mit Blick auf die jüngere Kundschaft.

Einziges „Hemmnis“ in der Vergangenheit, so Helmling, war die sogenannte Störerhaftung. Sie war auch laut Bundeswirtschaftsministerium die Ursache dafür, dass der Ausbau der öffentlichen WLAN-Hotspots in Deutschland hinter internationalen Standards zurückblieb. Das Ministerium weiter: Statistisch kämen hierzulande 1,87 WLAN-Hotspots auf 10 000 Einwohner, in Schweden seien es bereits 9,94 und in Großbritannien sogar 28,67.

Die unklare Rechtslage zu Haftungsrisiken hielt hierzulande viele potenzielle Anbieter bisher zurück. Die Befürchtung: Mögliche Rechtsverletzungen durch WLAN-Nutzer könnten den Anbietern der freien Hotspots angelastet werden. Paradox, so das Bundesministerium: Mit rund drei WLAN-fähigen Endgeräten pro Kopf sei man dem weltweiten Durchschnitt von 1,2 Geräten sogar um einiges voraus.

Haftungsrisiken brauchen die Anbieter in Bad Honnef nicht zu fürchten, so die Stadtverwaltung. Zum einen sei das durch den anerkannten Provider Freifunk Köln Bonn (KBU) gewährleistet. Zum anderen: Die Bundesregierung hat eine Änderung des Telemediengesetzes auf den Weg gebracht, die vorsieht, dass Hotspot-Betreiber nicht mehr für Straftaten und Ordnungswidrigkeiten durch Nutzer verantwortlich gemacht werden können.

Der Einrichtung eines Hotspots stehe also nichts im Weg. Ulrike Helmling: „Der freie Internetzugang ist ein guter Zusatz-Service für unsere Kunden. Und das für kleines Geld.“

Interessenten melden sich im Rathaus bei Johanna Högner, 0 22 24/18 41 02 oder per Mail: johanna.hoegner@bad-honnef.de.

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